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Reichwald, Ralf / Piller, Frank

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Interaktive Wertschöpfung in der Innovation: Open Innovation<br />

internal portal to these [third-party] systems so that it becomes part of the scientist’s natural workflow,”<br />

Bingham says. For example, a Lilly scientist today seeking help with a problem would first<br />

have to know InnoCentive exists and then find someone at Lilly to explain how it works, fill out<br />

approval forms and disclosure forms, contact the relevant person at InnoCentive and so on, says<br />

Bingham. With new workflow automation and interfaces to InnoCentive, that scientist will be able<br />

to accomplish the same things with a few mouse clicks. And once the problem definition has been<br />

posted by InnoCentive, the Lilly scientist will be able to track its progress online.<br />

Carroll says open-market innovation will dramatically expand in scope over the next five years.<br />

“You will see it expand into statistical analysis of business problems, graphics design, advertising<br />

and other services industries where this model may apply even more strongly,” he says. Asked<br />

about the future of open-market innovation at P&G, Huston says, “The current business model that<br />

people are following is not sustainable, and more and more companies will move this way. It’s<br />

going to become even more important as we face a scientific talent shortage in the U.S. “This is<br />

the future,” he says. “People just don’t realize it yet.”<br />

Innovationsnetzwerke: Verteilte Problemlösungsprozesse<br />

Das Beispiel von Procter & Gamble (Kasten 3–3) ist ein weit reichendes, aber in einigen<br />

Unternehmen heute nicht mehr außergewöhnliches Beispiel für eine Öffnung des<br />

Innovationsprozesses für externen Input. Wie wir in Abschnitt 2.3 gesehen haben, hat<br />

in der Organisationstheorie der heutige Fokus auf Netzwerke mit Lieferanten, mit<br />

dem Handel und teilweise sogar mit Konkurrenten bis hin zur Vision des virtuellen<br />

Unternehmens die Sicht einer rein internen, geschlossenen Wertschöpfung schon lange<br />

revidiert (Picot / <strong>Reichwald</strong> 1994; Picot / <strong>Reichwald</strong> / Wigand 2003). Ebenso kann der<br />

Innovationsprozess als interaktive Beziehung zwischen einem fokalen Herstellerunternehmen<br />

(klassisch: der “Innovator”) und seinen Zulieferern, Kunden und anderen<br />

Institutionen gesehen werden (Laursen / Salter 2004). Das frühe Bild des “einsamen”<br />

innovativen Unternehmers nach Schumpeter (1942) weicht so einer deutlich vielschichtigeren<br />

Sichtweise des Innovationsprozesses als Netzwerk verschiedenster Akteure<br />

(Brown / Eisenhardt 1995; Freeman / Soete 1997; Laursen / Salter 2004; <strong>Piller</strong> 2003, 2004;<br />

Rosenberg 1982; Szulanski 2003; von Hippel 1988). Der Erfolg einer Innovation basiert<br />

folglich zu einem großen Anteil auf der Fähigkeit des Unternehmens, entlang aller<br />

Phasen des Innovationsprozesses Netzwerke mit externen Akteuren einzugehen<br />

(Hirsch-Kreinsen 2004).<br />

Der Innovationsprozess entspricht in seinem Kern einem Problemlösungsprozess.<br />

Problemlösung hat zwei wesentliche Eigenschaften: “Trial-and-Error” und die<br />

Rekombination vorhandenen Wissens in einem neuen Kontext (Allen 1966; Baron<br />

1988; von Hippel / Tyre 1995; von Hippel 2005). Ein Unternehmen, das diese Schritte<br />

nur rein intern vollzieht, ist zum einen auf die Wissensbasis angewiesen, die innerhalb<br />

der Unternehmensgrenzen vorhanden ist. Zum anderen muss es alle Versuchs- und<br />

Evaluierungsschritte ebenfalls selbst vollziehen. Werden dagegen externe Akteure in<br />

den Problemlösungsprozess einbezogen, kann dieser oft schneller, kostengünstiger<br />

und/oder auf einem höheren Niveau vollzogen werden. Oft wurden bestimmt Probleme<br />

bereits in einer anderen Domäne gelöst, die Lösung ist aber im Anwendungsbereich<br />

des suchenden Unternehmens nicht bekannt. Die Tendenz von Akteuren,<br />

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