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Reichwald, Ralf / Piller, Frank

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4<br />

Interaktive Wertschöpfung in der Produktion: Mass Customization<br />

eine preiswerte, aber dennoch hochmodische und figurbetonte Hose möchte, und einer<br />

anderen Käuferin, die ein unauffälliges, zeitloses und vor allem bequemes Kleidungsstück<br />

bevorzugt (Nr. 3). Eine Hose mit den Eigenschaftsausprägungen P* würde vielleicht<br />

noch von Kundin 1 in Betracht gezogen, da sie lediglich bei der Passform Eingeständnisse<br />

machen müsste. Für alle anderen Kundinnen aber ist die Distanz zwischen<br />

den Ausprägungen dieses Produkts und den gewünschten Idealpunkten zu groß.<br />

Abbildung 4–1: Idealpunkte eines Produkts aus Kundensicht (Nr. 1-4) im Vergleich zu den<br />

realen Produkteigenschaften (P*) als Kaufentscheidungskriterium (entnommen<br />

aus <strong>Piller</strong> 1998 in Anlehung an Homburg / Weber 1996)<br />

Bei einer Massenfertigung wird während des Entwicklungsprozesses versucht, mittels<br />

Marktforschung die Präferenzen aller potenzieller Kunden des angestrebten<br />

Marktsegments zu antizipieren und zu einem gemeinsamen Mittelwert zu vereinen,<br />

der möglichst nahe an der Wunschvorstellung möglichst vieler Nachfrager liegt (dies<br />

ist genau der Kern der Conjoint-Analyse, einem der heute gängigsten Marktforschungsinstrumente).<br />

Oft werden dabei im Sinne einer Variantenfertigung mehrere<br />

Produktvarianten gebildet, die Clustern von “Idealpunkten” (d. h. Teilsegmenten von<br />

Kunden) im gesamten Eigenschaftsraum entsprechen. Allerdings haben die Abnehmer<br />

auf den meisten Märkten keine vollständige Markttransparenz über alle verfügbaren<br />

Produkte bzw. Varianten, woraus für sie eine latente Unsicherheit hinsichtlich der<br />

Angebotsbreite und –qualität folgt. Ein Käufer ist nie sicher, ob das von ihm gekaufte<br />

Produkt tatsächlich jenes unter allen angebotenen ist, das seinen persönlichen<br />

Präferenzen am besten entspricht. Das Konstrukt der kognitiven Dissonanz in der<br />

Nachkaufphase beschreibt in diesem Zusammenhang den (negativen) Zustand, dass<br />

ein Käufer nach erfolgtem Kauf ein anderes, näher an seinem Idealpunkt liegendes<br />

194<br />

weit<br />

Paßform<br />

eng<br />

3<br />

Mode<br />

bieder modisch<br />

2<br />

1<br />

P*<br />

4<br />

Preis<br />

billig<br />

teuer

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