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Reichwald, Ralf / Piller, Frank

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Interaktive Wertschöpfung in der Innovation: Open Innovation<br />

Chesbrough (2003) propagierte Ansatz einzuordnen, der bereits den Begriff “Open<br />

Innovation” verwendet (Abschnitt 3.2.2).<br />

Am weitestgehenden ist der Ansatz Eric von Hippels, der mit seinem “Lead User”-<br />

Ansatz und “Customer-Active-Paradigm” einen Paradigmenwechsel einleitete<br />

und Kunden bzw. Nutzer als die wesentliche Quelle von Innovationen sieht<br />

(Abschnitt 3.2.3). Der Ansatz von Hippels kommt unserer Vorstellung von<br />

Innovationsprozessen als interaktive Wertschöpfungspartnerschaft mit Kunden<br />

nahe, betont aber nicht die kooperative und gemeinsame Problemlösung zwischen<br />

Herstellern und Kunden.<br />

Open Innovation in unserem Sinne beschreibt den Innovationsprozess als einen vielschichtigen<br />

offenen Such- und Lösungsprozess, der zwischen Akteuren im Unternehmen<br />

und über die Unternehmensgrenzen hinaus mit externen Akteuren abläuft.<br />

Dieser Interaktionsprozess folgt weiterhin dem Phasenmodell von der Ideengenerierung<br />

über die Konzeptentwicklung bis hin zur Prototypen-Entwicklung und mündet<br />

aus Sicht der Kunden in der Phase der Problemlösung. Produkt- und Markttest<br />

sowie Markteinführung werden aus Sicht des Herstellers jedoch nicht überflüssig. Sie<br />

laufen aber wegen der Kundeninteraktion in den vorherigen Phasen nach einem anderen<br />

Muster und mit einem erheblich geringeren Marktrisiko ab. Der Open-Innovation-<br />

Ansatz ist so ein ergänzender Ansatz zum herkömmlichen Innovationsmanagement<br />

(Abschnitt 3.2.4).<br />

3.2.1 Ansätze der Kundenorientierung: “Voice of the<br />

Customer”<br />

Empirische Studien belegen, dass in Abhängigkeit von der jeweiligen Branche bis zu 90<br />

Prozent der potentiellen Innovationen am Markt keinen Erfolg haben (Cooper 1999;<br />

Crawford 1987). Die Erfolgsfaktorenforschung hat deshalb eine lange Tradition in der<br />

Literatur zum Innovationsmanagement. Ihr Ziel is die Identifikation von Determinanten,<br />

die den Erfolg oder Misserfolg einer Innovation erklären. Dabei wird nach<br />

Faktoren gesucht, die unternehmensintern oder im Umfeld von Unternehmen liegen<br />

und den Innovationsprozess initiieren, begünstigen oder beschleunigen (Ernst 2002).<br />

Faktoren erfolgreicher Innovation<br />

In der traditionellen Form des Innovationsmanagements geht man davon aus, dass vor<br />

allem unternehmensinterne Faktoren den Innovationserfolg positiv beeinflussen, wie<br />

z. B. die Unternehmenskultur, die Unternehmensstrategie, die Organisation des Unternehmens,<br />

das Führungssystem und die formale Ausgestaltung des Innovationsprozesses.<br />

Als externe Faktoren gelten insbesondere der Standort (z. B. die Nähe zu<br />

Universitäten oder Wissenschaftszentren), die rechtlichen Rahmenbedingungen (Recht<br />

des geistigen Eigentums), die wirtschaftliche Entwicklung, die Infrastruktur für<br />

Verkehr und Kommunikation, politische und gesellschaftliche Umweltfaktoren und<br />

die Einflussgrößen des Marktes (Cooper 1988; Cooper 1999; Cooper / Kleinschmidt<br />

1987; Ernst 2002).<br />

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