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Jubiläen 2007 - Universitätsarchiv Leipzig - Universität Leipzig

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sene Mitteltrakt des langgestreckten neuen Gebäudes wurde von der Fakultät genutzt.<br />

„Zwei Aufgänge, die durch niedere Eisengitter verschließbar sind, führen<br />

im Mittelgebäude mit steinernen Stufen zum ersten Stock hinan. Beide gewähren<br />

Zugang zu dem Saal der Facultät [...] Er ruht auf dem Gewölbe des Durchganges<br />

vom ersten zum zweiten Hofe [...] Gehen wir links hinauf, so gelangen<br />

wir zum Haupteingange des Saales, der in der Ostseite angebracht ist, unter der<br />

Galerie, von der aus korinthische Säulen zur Decke steigen. An der Südseite des<br />

Saales befinden sich die Katheder, ein kleinerer und hinter ihm der größere. Die<br />

Schmalseiten des stattlichen Raumes [...] bedecken dreiundzwanzig Professoren-<br />

und Fürstenporträts in Oel gemalt, die älteren und ältesten von Maler Wilhelm<br />

Georgy hier mit kunstverständiger Hand vor der Vernichtung bewahrt und restaurirt.<br />

[...] Die nicht durch Porträts auf uns gekommenen Ordinarien werden<br />

wenigstens den Namen nach auf der Wand nach Westen angeführt.“ Dieser Saal<br />

wurde später kurz Juristenaula genannt. „Vom Südende des Saales führt ein Ausgang<br />

nach dem neuen Sitzungssaal der Facultät (mit Vorzimmer), vom Nordende<br />

ein Ausgang nach dem Treppenhause und dem neuen juristischen Seminar. Auch<br />

für die Kanzlei der Facultät, ihr Archiv, Bibliothek, die Examinatoren sind Räume<br />

und zwar zwei im Ostflügel des Hauses eingerichtet, die zum Theil bereits in<br />

Gebrauch genommen wurden.“ Das Juristische Seminar insgesamt wurde allerdings<br />

erst im Wintersemester1883/84 eröffnet.<br />

Auch die nach der Jahrhundertwende gegründeten Institute der Juristenfakultät<br />

wurden überwiegend im Juridicum untergebracht. Da nunmehr keine Vorlesungen<br />

mehr im Petrinum stattfanden, sondern nur noch Seminarübungen,<br />

Praktika und Exegetika, konnte der überwiegende Teil des Gebäudes als Geschäftsfläche<br />

vermietet werden.<br />

Am 4. Dezember 1943 wurden große Teile der <strong>Leipzig</strong>er Innenstadt durch einen<br />

amerikanischen Bombenangriff zerstört. Während das Nachbargebäude erhalten<br />

blieb, wurde das Collegium Juridicum ein Raub der Flammen. Die durchaus<br />

noch beachtlichen Trümmer wurden nach dem Kriege abgetragen. Der Wiederaufbau<br />

konnte erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands in Angriff genommen<br />

werden. Im Herbst 2001 bezogen die zivil- und strafrechtlichen Lehrstühle<br />

der Fakultät das neue Gebäude am historischen Ort.<br />

Bernd-Rüdiger Kern<br />

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