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Jubiläen 2007 - Universitätsarchiv Leipzig - Universität Leipzig

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Jacques Feyder eine „Hungaria“-Aufführung mit Rózsas Musik erlebt hatte, bat<br />

er ihn, die Musik für seinen nächsten Film „Knight without Armour“ zu schreiben.<br />

Nach diesem Filmdreh bekam Rózsa neue Angebote. Kurz nacheinander<br />

entstanden die Filmmusiken zu „Thunder in the City“, „The Divorce of Lady X“<br />

und „The Four Feathers“. 1937 und 1938 erhielt Rózsa den Franz-Joseph-Preis<br />

seiner Heimatstadt Budapest, diese Auszeichnung wurde an zeitgenössische<br />

ungarische Künstler vergeben. 1938 begannen die Arbeiten zu dem Film „The<br />

Thief of Bagdad“, der in Hollywood beendet werden sollte. 1940 reiste Rózsa<br />

von Genua aus nach Hollywood weiter. In der Filmstadt blieb Rózsa kaum Zeit,<br />

sich mit nicht-filmischer Musik zu beschäftigen. Nächste Filmmusik-Projekte<br />

hießen „Lady Hamilton“, „Sundown“ und „The Jungle Book“. Rózsa war nicht<br />

sehr beeindruckt von seinen Berufskollegen in Hollywood. Es gab verschiedene<br />

Namen, aber die Filmmusik klang oft sehr ähnlich, die Bezeichnung „Broadwaycum-Rachmaninoff<br />

idiom“ stammt von Rózsa, dessen kunstfertiger Stil in seiner<br />

Anfangszeit in Hollywood häufig umstritten war.<br />

1942 wurde die „Jungle Book Suite“ mit dem NBC Symphony Orchestra unter<br />

Rózsas Dirigat in New York aufgenommen. Die Suite war die erste kommerziell<br />

aufgenommene Filmmusik in den USA. Bei einem Interview zu der neuen<br />

Aufnahme äußerte Rózsa sich kritisch über die „factory methods“ in Hollywood,<br />

dass häufig für die Erstellung von Filmmusiken mehrere Komponisten<br />

und Arrangeure zusammen arbeiteten, um die Herstellungsdauer zu verkürzen.<br />

1944 erhielt Rózsa die Einladung, an der University of Southern California einen<br />

Sommerkurs in Komposition zu geben, war aber wegen Zeitmangels gezwungen,<br />

abzulehnen. Ein Jahr später begann er, regelmäßig Filmmusikkomposition<br />

zu unterrichten. Es war der erste Lehrauftrag dieser Art in den Vereinigten Staaten.<br />

Den Kriminalfilm „Double Indemnity“ (1944) unter der Regie von Billy<br />

Wilder bezeichnete Rózsa als seinen Durchbruch. Mit diesem Erfolg wuchs die<br />

Anzahl der Aufträge und Rózsa hatte mehr Freiheit beim Komponieren. Für die<br />

Filmmusiken zu „Spellbound“ (1945) und „A Double Life“ (1948) erhielt Rózsa<br />

Academy Awards.<br />

Gegen Ende der 1940er Jahre mit dem Aufkommen des Fernsehens als Konkurrenz<br />

für das Kino nahm Rózsa das dritte Angebot von Metro-Goldwyn-Mayer<br />

an, festangestellter Komponist bzw. „staff composer“ zu werden. Während der<br />

vierzehn Jahre dauernden Zusammenarbeit entstanden seine wichtigsten Filmpartituren.<br />

Mit Rózsas Einstieg begann eine neue Ära bei M-G-M. In dieser Zeit<br />

schrieb er die Musik für die großen Historienfilme, wie „Quo Vadis“, „Ivanhoe“,<br />

„Knights of the Round Table“, „Julius Caesar“, „Ben Hur“ und „El Cid“. Er<br />

wurde zum Spezialisten für historische Stoffe und Bibelepen. Für die Filmmusik<br />

zu „Ben Hur“ erhielt Rózsa seinen dritten Oscar. In seiner Karriere als Filmkom-<br />

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