Jubiläen 2007 - Universitätsarchiv Leipzig - Universität Leipzig
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persönlichen Empfindlichkeiten seiner Kollegen unterschätzte, zu ungeduldig<br />
und unfähig zu Kompromissen war. Geldmangel und insbesondere die politische<br />
Katastrophe des Ersten Weltkriegs, die in eine Isolierung der deutschen Wissenschaft<br />
führte, spielten dem gegenüber eine geringere Rolle. Sowohl aus seinen<br />
künstlerischen Neigungen als auch aus der zeittypischen Vorstellung, Ästhetik<br />
objektivieren zu können, und nicht zuletzt aus den Verbindungen zur Industrie<br />
erwuchs Ostwalds intensives Interesse für Farben, die er messen und standardisieren<br />
zu können hoffte. Seine Farblehre auf physikalischer, chemischer, psychologischer<br />
und physiologischer Basis ist noch heute eindrucksvoll und die dreidimensionalen<br />
Farbmuster in Form von Kegeln, Zylindern usw. wirken nach wie<br />
vor suggestiv, harmonisch und ansprechend.<br />
Die <strong>Universität</strong> <strong>Leipzig</strong> hat Wilhelm Ostwald 2003 zu seinem 150. Geburtstag<br />
mit einer Ausstellung und einer akademischen Festveranstaltung gewürdigt. In<br />
zahlreichen internationalen Symposien wurden die verschiedenen Facetten seines<br />
Wirkens thematisiert.<br />
Ortrun Riha<br />
Literatur:<br />
Wilhelm Ostwald: Lebenslinien – Eine Selbstbiographie. Überarb. u. komm. v.<br />
Karl Hansel. <strong>Leipzig</strong> 2003.<br />
Wilhelm Ostwald: Ein Lesebuch. Zus.gestellt v. Friedeman Schmithals. Großbothen<br />
2003.<br />
Jan-Peter Domschke und Peter Lewandrowski: Wilhelm Ostwald. Chemiker,<br />
Wissenschaftstheoretiker, Organisator. <strong>Leipzig</strong> 1982.<br />
Markus Krajewski: Die Einheit der Vielfalt. Wilhelm Ostwalds Welt-Bildungen.<br />
In: Ders.: Restlosigkeit. Weltprojekte um 1900. Frankfurt 2006. S. 64-140.<br />
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