Jubiläen 2007 - Universitätsarchiv Leipzig - Universität Leipzig

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ponist erhielt er insgesamt 16 Nominierungen für den Academy Award. Rózsa schätzte es, in den Prozess bei der Entstehung eines Films einbezogen zu werden. Für ihn war es der einzige Weg, um einen Film als potentielles Kunstwerk anzunehmen. 1956 fand die Uraufführung von Rózsas Violinkonzert op. 24 mit Jascha Heifetz statt. Das Konzert war international erfolgreich und wurde in den Folgejahren mehrfach weltweit aufgeführt. Seit 1962 akzeptierte Rózsa nur noch Auftragsarbeiten von verschiedenen Filmgesellschaften und wandte sich wieder mehr der reinen Instrumentalmusik zu. In das Werk „Notturno Ungherese“ op. 28, was 1964 uraufgeführt wurde, ließ Rózsa Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend im ländlichen Ungarn einfließen. 1967/68 komponierte er das Cellokonzert op. 32, welches im Sommer 1969 von seinem Landsmann János Starker in Berlin uraufgeführt wurde. Nach fünf Jahren filmmusikalischer Abstinenz nahm Rózsa 1968 wieder einen Auftrag an und komponierte die Musik zu dem Science Fiction Film „The Power“. Zu seinen späteren Filmmusiken gehörten „The Private Life of Sherlock Holmes“ (1970), „The Golden Voyage of Sinbad“ (1973), „Providence“ (1977), wofür er den César gewann, und „Eye of the Needle“ (1980). Seine letzte Filmmusik schrieb er 1981 für „Dead Men Don’t Wear Plaid“, ein Art Hommage an den film noir. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er nicht weniger als 97 Filmmusiken für die unterschiedlichsten Genres komponiert. Im Mai 1984 wurde das Violakonzert op. 37 mit Pinchas Zukerman als Solisten und dem Pittsburgh Symphony Orchestra unter André Previn uraufgeführt. Dieses letzte große Instrumentalwerk hatte Rózsa fünf Jahre zuvor vollendet und hielt es für eine seiner besten Konzertarbeiten. Bis 1988 entstanden verschiedene Kammermusiken, darunter das Streichquartett Nr. 2 op. 38 und die Solo- sonaten für Violine, Klarinette, Gitarre und Oboe. Zu seinem achtzigsten Geburtstag resümierte Rózsa: „Ich sehe meine Musik als Feier des Lebens, als Freude, die ich in meinem 80jährigen Leben erlebt habe. Ich habe niemals meine wirkliche Berufung aus den Augen verloren, dass ich nicht nur Auftragsmusik komponiere, sondern die Musik, die in mir ist.“ In seinen letzten Lebensjahren lebte Rózsa sehr zurück gezogen, er verstarb am 27. Juli 1995 in Los Angeles. Juliane Bally Literatur: Matthias Keller: Miklós Rózsa. Retrospective, München 1998. 51
Christopher Palmer: Miklós Rózsa – A sketch of life and work, London, Wiesbaden 1975. Miklós Rózsa: A Double Life, Los Angeles 1982. Tony Thomas: Filmmusik. Die großen Filmkomponisten – ihre Kunst und ihre Technik, München 1996. 52
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