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Jubiläen 2007 - Universitätsarchiv Leipzig - Universität Leipzig

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Entwicklung der Dresdener Tierarzneischule. Am 3. Juni 1889 wurde sie in den<br />

Rang einer Tierärztlichen Hochschule erhoben. Die schnell voranschreitende<br />

Spezialisierung der Wissenschaftszweige erforderte die Errichtung neuer Lehrstühle<br />

und zusätzlicher Dozentenstellen. Die Anzahl der Studierenden erhöhte<br />

sich. Der Bedarf an Räumen stieg. Im Jahre 1886 entstand ein neues Gebäude<br />

für die normale und die pathologische Anatomie, 1888 wurde an der Dresdener<br />

Zirkusstraße ein neues Hauptgebäude für die Tierarzneischule fertig gestellt. Die<br />

Direktion der Hochschule beantragte 1897 die Einrichtung einer zweiten Professur<br />

für Anatomie und Physiologie und am 1. April 1898 wurde Baum auf diese<br />

Stelle berufen. Zu diesem Termin übergab ihm Ellenberger die gesamte Lehre im<br />

Fach Anatomie und am 1. Oktober 1898 wurde Baum zum Ordinarius für Anatomie<br />

an der Tierärztlichen Hochschule ernannt. Ihm oblag von diesem Zeitpunkt<br />

ab die Leitung des Anatomischen Instituts, während Ellenberger die Lehrgebiete<br />

Physiologie, Histologie und Embryologie behielt und dem Physiologischen Institut<br />

vorstand. Aber auch nach dieser organisatorischen Trennung gedieh auf<br />

dem Boden der fachlichen Verbundenheit der beiden Männer noch ein weiteres<br />

herausragendes Werk, das fünfbändige „Handbuch der Anatomie der Tiere für<br />

Künstler“. Diese Künstleranatomie war von Ellenberger angeregt worden, der<br />

über dieses Fach an der Dresdener Kunstakademie dozierte. Die meisten dieser<br />

Bände sind zwischen 1901 und 1925 in mehrfacher Auflage erschienen und<br />

finden bis heute Interesse in der akademischen Ausbildung von Kunstmalern.<br />

Die publizistische Tätigkeit Baums erstreckte sich auch auf das Gebiet der mikroskopischen<br />

Anatomie. Im von Ellenberger herausgegebenen „Handbuch der<br />

vergleichenden mikroskopischen Anatomie der Haustiere“ von 1911 übernahm<br />

er das Kapitel über den Zirkulationsapparat.<br />

Ganz speziell dem Lymphsystem widmete Baum das Hauptaugenmerk seiner<br />

wissenschaftlichen Arbeit. Er ließ zu diesem Thema zahlreiche Dissertationen<br />

anfertigen. Ab 1911 befassen sich seine wissenschaftlichen Publikationen ausschließlich<br />

mit den Lymphgefäßen und Lymphknoten. Dazu veröffentlichte er<br />

allein 53 Zeitschriftenartikel und fünf umfassende Monographien. Durch diese<br />

später von Hugo Grau fortgesetzten Arbeiten wurde das <strong>Leipzig</strong>er Veterinär-<br />

Anatomische Institut als ein Zentrum tiermedizinischer Lymphgefäßforschung<br />

weltweit bekannt.<br />

Als sein engster Weggefährte hatte Baum auch regen Anteil an den Bestrebungen<br />

Ellenbergers, die Tierärztliche Hochschule von Dresden an die sächsische<br />

Landesuniversität nach <strong>Leipzig</strong> zu verlagern. Die Hochschule verfügte zwar seit<br />

1903 als einzige tierärztliche Bildungsstätte im Deutschen Reich über das Habilitationsrecht.<br />

Es fehlte jedoch ein eigenständiges Promotionsrecht, welches nur<br />

durch Zusammenwirken mit der Landesuniversität <strong>Leipzig</strong> bzw. durch Einglie-<br />

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