Jubiläen 2007 - Universitätsarchiv Leipzig - Universität Leipzig

stigen Leipziger Wislicenus-Doktoranden Carl Bosch den Nobelpreis für Chemie,
der damit erstmals für hervorragende chemisch-technische Leistungen
vergeben wurde. Arthur Hantzsch blieb, trotz mehrfach in Vorschlag gebracht,
der Nobelpreis versagt: Ein akademischer Lehrer konnte sich jedoch glücklich
schätzen, dass die Saat, die er in junge Wissenschaftler gelegt hat, überreich
Früchte trug. Sie wirkt selbst noch bis in unsere Zeit an der Fakultät für Chemie
und Mineralogie. Hantzsch’s Schüler Leopold Wolf nahm nach 1945 die Leitung
der Chemischen Institute in die Hand und führte im Institut für Anorganische
Chemie ab 1951 die Koordinationschemie zu einer Renaissance, die andauert.
Arthur Hantzsch war in erster Ehe mit der Tochter Katharina (1859-1904) des
bekannten Dresdener Bildhauers Johannes Schilling verheiratet. Die Familiengeschichte
der Hantzsch‘s und Schilling‘s ist mehrfach, persönlich, künstlerisch
und wissenschaftlich miteinander verwoben.
Lothar Beyer
Literatur:
Lothar Beyer und Rainer Behrends: „De artes chemiae. Chemiker und Chemie an
der Alma mater Lipsiensis. Kunstschätze, Buchbestände und Archivdokumente
der Universität Leipzig und anderer Sammlungen“. Leipzig 2003.
Burckhardt Helferich: „Aus der Geschichte der Chemie an der Universität Leipzig“.
Chem.-Zeitung, Chem. Apparatur 84 (1960), S. 169-172.
FECS Liste: „100 Distinguished European Chemists“, Chemia 54 (2000), S.
266.
Horst Remane und Joachim Stocklöv: „Ein neues Dokument zum Leben und
Wirken des Chemikers Arthur Hantzsch (1857-1935)“. Berlin 1998.
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