DISSERTATIONSCHRIFT - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
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– E INLEITUNG –<br />
Bitter Rezeptorzellen exprimieren !-Gustducin, wohingegen Süß- und<br />
Umamirezeptorzellen zusätzlich noch !-Transducin synthetisieren. (McLaughlin,<br />
McKinnon et al. 1992; Ruiz-Avila, McLaughlin et al. 1995; Kusakabe, Yasuoka et al.<br />
2000) Im Falle der heterotrimeren T2Rs aktiviert das Monomer !-Gustducin die<br />
Phosphodiesterase und damit über cAMP die PKA, was zur Phosphorylierung von<br />
Ionenkanalproteinen und über den Einstrom von Ionen zur Depolarisation der<br />
Zellmembran führt. !-Transducin vermag möglicherweise über die Aktivierung der<br />
Guanylatzyklase die NO-Produktion anzuregen und damit einen weiteren Messanger<br />
zu produzieren. Der T2R zerfällt bei Aktivierung neben der !-Gustducin Untereinheit<br />
auch in eine "-Untereinheit, welche die Phospholipase " 2 aktiviert. Dadurch können die<br />
Messanger Inositoltriphosphat und Diazylglyzerol produziert werden. IP3 bindet an<br />
den IP3R des endoplasmatischen Retikulums und sorgt über die dortige Freisetzung<br />
von Ca 2+ für die Öffnung eines nichtselektiven Kationenkanals für einwertige Ionen.<br />
Dies wiederum depolarisiert die Zelle. Diazylglyzerol aktiviert seinerseits die<br />
Proteinkinase C, welche Proteine u.a. von Ionenkanälen phosphoryliert, diese damit<br />
öffnet und wiederum die Zellmembran depolarisiert. (Rossler, Kroner et al. 1998;<br />
Huang, Shanker et al. 1999; Clapp, Stone et al. 2001; Perez, Huang et al. 2002;<br />
Zhang, Hoon et al. 2003) Nahezu identisch läuft die Signalübertragung bei den<br />
T1R1/T1R3 und T1R2/T1R3 exprimierenden Geschmackszellen ab. Die<br />
Depolarisation des Rezeptormembranpotentials wird auch in sauer und salzig<br />
detektierenden Zellen postuliert. Noch immer ist nicht sicher geklärt wie die<br />
Depolarisation der Geschmacksrezeptorzellen zur Entstehung eines Aktionspotentials<br />
an der afferenten Geschmacksnervenfaser führt, zumal die Rezeptorzellen<br />
typischerweise nicht die Zellen innerhalb der Geschmacksknospe sind, die über eine<br />
afferente neuronale Anbindung verfügen. Ausgegangen wird von einer Freisetzung von<br />
Neurotransmittern durch die von den Geschmacksstoffen angesteuerten<br />
Geschmackszellen selbst oder durch andere Zellen innerhalb der Geschmacksknospe<br />
die durch ausgesandte Botenstoffe, z.B. ATP und Serotonin, aus den<br />
Geschmacksrezeptorzellen dazu angeregt werden. Es konnte nachgewiesen werden,<br />
dass für den modulierenden Einfluss der Geschmacksrezeptorzellen auf andere<br />
Geschmacksknospenzellen auch interzelluläre Kontakte im Sinne von gap junctions<br />
eine wesentliche Rolle spielen.<br />
(Onoda und Ikeda 1999; Zhang, Hoon et al. 2003)<br />
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