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DISSERTATIONSCHRIFT - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus

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– E INLEITUNG –<br />

und es ist noch nicht sicher, ob wirklich der Geschmack gemessen wird. (Murphy,<br />

Quinonez et al. 1995; Stillman, Morton et al. 2000)<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass besonders in jüngerer Zeit einfach<br />

anzuwendende Tests für die Schmeckschwelle, regionale Testung und für die<br />

Identifikation von Geschmacksqualitäten entwickelt und verfügbar gemacht worden<br />

sind. Somit ist dem Untersucher ein verlässliches klinisches Messinstrument für die<br />

Evaluation des Schmeckempfindens an die Hand gegeben.<br />

1.4.1 IDENTIFIKATION<br />

Die Identifikation einer Schmecksubstanz bezeichnet die Auswahl derjenigen aus einer<br />

vorgegebenen Anzahl möglicher Antworten. Hierbei hat sich das Multiple-Forced-<br />

Choice Verfahren als geeignet herausgestellt. Die Testperson muss sich in einem<br />

vorgegebenen Zeitintervall für eine Antwort entscheiden, Enthaltungen oder die<br />

Angabe „nicht geschmeckt“ sind nicht zulässig. Je nach Testprotokoll ist eine<br />

unterschiedliche Anzahl von Messungen vorgesehen. Beispielhaft sei hier das<br />

Verfahren mit den Taste Strips angeführt, wobei für die vorderen zwei Drittel und das<br />

hintere Drittel der Zunge jeweils 32 Schmeckstreifen getestet werden.<br />

Vorteilhaft sind bei dieser Methode die leichte Verständlichkeit der Aufgabenstellung,<br />

unkomplizierte Auswertbarkeit sowie die im Allgemeinen kulturell und Altersstufen<br />

unabhängige Bekanntheit der Geschmacksqualitäten. (Mattes 1988; Mueller, Kallert et<br />

al. 2003)<br />

1.4.2 SCHWELLE<br />

Die Wahrnehmungsschwelle eines Schmeckstoffes bezeichnet die erforderliche<br />

Reizstärke die nötig ist, um einen gustatorischen Reiz gerade zu benennen.<br />

Bei der Testung von schwellennahen Reizen existiert das Phänomen, dass die Detektion<br />

gleichartiger schwellennaher Reize nur teilweise gelingt. Daher können Inkonsistenzen<br />

im Antwortverhalten der Versuchspersonen auftreten, so dass die<br />

Empfindungsschwelle einer Person definiert werden muss. Im Folgenden soll kurz<br />

erklärt werden, wie die heute gültige Theorie der Signalentdeckung dieses Phänomen<br />

erklärt. (Goldstein 2002) Sie löst die klassische Schwellentheorie nach Fechner ab. Die<br />

Signalentdeckungstheorie nach Goldstein geht davon aus, dass die<br />

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