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DISSERTATIONSCHRIFT - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus

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– E INLEITUNG –<br />

werden, da die Adaptation eines kleinen Bereiches der Zunge auf einen Schmeckreiz<br />

auch zur Sensitivitätsabnahme der Zunge auf den selben Schmeckstoff auf der<br />

anderen Zungenhälfte führte. (Kroeze und Bartoshuk 1985)<br />

1.2.4.3 Kreuzadaptation<br />

Die Kreuzadaptation bezeichnet die Abnahme der Wahrnehmungsintensität auf einen<br />

Geschmacksstoff nach Adaptation auf einen anderen. Normalerweise ist die<br />

Kreuzadaptation nicht so ausgeprägt wie die Adaptation. Aufgrund der komplexen<br />

Aktivierungsmuster der meisten Geschmacksstoffe, kommt es oft nur zur<br />

Kreuzadaptation für Teilqualitäten des Stoffes. (Smith und McBurney 1969; Smith und<br />

van der Klaauw 1995) Sehr unterschiedliche Geschmacksqualitäten wie z.B. bitter und<br />

süß werden nur in geringem Masse kreuzadaptiert. Umgekehrt gibt es aber auch<br />

Stoffe, die einen sehr ähnlichen Geschmack bewirken aber untereinander keine<br />

Kreuzadaptation bewirken. Als ursächlich dafür konnten unterschiedliche<br />

Signalübertragungsmechanismen herausgefunden werden. (McBurney und Bartoshuk<br />

1973) Demzufolge kann davon ausgegangen werden, dass sollte eine vollständige<br />

Kreuzadaptation erfolgen, die getesteten Schmeckstoffe die identischen<br />

Signalübertragungswege beanspruchen.<br />

1.2.4.4 Interaktionen in Geschmacksstoffmischungen<br />

Prinzipiell sind alle möglichen Interaktionen zwischen Geschmacksstoffen in einer<br />

Mischung möglich. Die Konzentrations-Intensitätsbeziehung eines einzelnen<br />

Geschmackes stellt sich im allgemeinen als sigmoide Kurve da. Demzufolge gibt es<br />

einen konkaven Anstieg der Geschmacksintensität im niedrigen Konzentrationsbereich,<br />

eine lineare Funktion im mittleren Konzentrationsbereich und eine konvexen<br />

langsamen Intensitätsanstieg im hohen Konzentrationsbereich. Geschmacksstoffe<br />

können die Wahrnehmung anderer Stoffe im Sinne der Links- oder<br />

Rechtsverschiebung sowie Abflachung oder Versteilerung des Kurvenverlaufes<br />

bewirken. Verstärkung bezeichnet dabei die Linksverschiebung der sigmoiden Kurve<br />

also den sigmoiden Intensitätsverlauf bei insgesamt niedrigerer Konzentration des<br />

verstärkten Stoffes im Gemisch im Gegensatz zur alleinigen Darbietung. Verstärkung<br />

findet sich vornehmlich bei Stoffen, welche die gleiche Geschmacksqualität auslösen.<br />

Synergie bezeichnet sowohl die Linksverschiebung als auch die Versteilerung der<br />

Konzentrations-Intensitätskurve. Es kommt zur Verstärkung der Wahrnehmung des<br />

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