DISSERTATIONSCHRIFT - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
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– E INLEITUNG –<br />
Wahrnehmungsschwelle kein starrer Absolutwert ist. Vielmehr postuliert sie, dass die<br />
Wahrscheinlichkeit der Erkennung eines Reizes individuell um eine Reizintensität<br />
schwankt und mit steigender Reizstärke die Wahrscheinlichkeit im Sinne einer<br />
sigmoiden Funktion zunimmt und sich schließlich der einhundert Prozent<br />
Trefferwahrscheinlichkeit nähert. Die Empfindungsschwelle einer Person wird als die<br />
Reizstärke definiert, bei der die Erkennungsrate des Reizes fünfzig Prozent beträgt.<br />
Von der Wahrnehmungsschwelle unterscheidet man außerdem die Erkennungsschwelle,<br />
welche vorrangig in Schmecktests abgeprüft wird. Dieser Begriff beschreibt<br />
die Reizintensität welche mindestens erforderlich ist, um eine Geschmacksqualität<br />
gerade zu erkennen. Diese ist deutlich höher als die Wahrnehmungsschwelle für einen<br />
generellen Schmeckreiz<br />
1.4.3 DISKRIMINATION<br />
Das Diskriminationsvermögen bezeichnet die Fähigkeit zur Abgrenzung<br />
unterschiedlicher Geschmacksqualitäten. Die Unterscheidungsfähigkeit hat in die zur<br />
Zeit angewandten Tests noch keinen Einzug gehalten und wird lediglich in gezielten<br />
Anamnesen abgefragt. Die Weiterentwicklung der Testverfahren hinsichtlich dieser<br />
Teilfähigkeit erscheint bei insgesamt positiven Erfahrungen aus der Riechdiagnostik<br />
sinnvoll. Ein Grund für die noch fehlenden Verfahren mag die relative Unterbewertung<br />
des Schmeckens gegenüber z.B. dem Riechen sein.<br />
1.5 ELEKTROPHYSIOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN DES GESCHMACKSSINNES<br />
Die Ableitung von so genannten evozierten Potenzialen (Trepel) mithilfe des Elektroenzephalogramms<br />
(EEG) spielt schon seit vielen Jahren eine Rolle in der Erforschung<br />
zentralnervöser Informationsverarbeitungsprozesse und in der Diagnostik zentralnervöser<br />
Abläufe. In der Riechforschung ist dieses Verfahren bereits gut etabliert. Ziel<br />
ist es ein objektives Testverfahren an der Hand zu haben, um bei ungenügender oder<br />
unmöglicher Mitarbeit des Patienten bei psychophysischen Verfahren dennoch<br />
Aussagen über den Geschmackssinn treffen zu können. Mittels der<br />
Elektroenzephalographie werden neuronale Reaktionen im Sinne von elektrischen<br />
Potenzialen auf gustatorische Reize an standardisierten Elektrodenpositionen<br />
abgeleitet.<br />
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