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DISSERTATIONSCHRIFT - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus

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– D ISKUSSION –<br />

Patienten (2,9%) vorübergehend erhöhte Schwellenwerte in der Elektrogustometrie<br />

nach TE. (Arnhold-Schneider und Bernemann 1987; Tomofuji, Sakagami et al. 2005;<br />

Mueller, Khatib et al. 2007) Die Ergebnisse dieser Studie liegen mit 5,2% der Patienten<br />

mit neu aufgetretenem pathologischen und signifikant schlechterem 2 Schmecktest<br />

nach TE in ähnlicher Größenordnung. Zur endgültigen Klärung ob diese Häufigkeiten<br />

zufällig sind oder nicht, muss die Probandengruppe deutlich vergrößert werden.<br />

4.1.2.3 OP- Komplikationen und Schmeckstörungen<br />

Von insgesamt 4 von 7 Patienten mit postoperativ neu aufgetretenem pathologischen<br />

Schmecktest und signifikant schlechterem Schmeckscore lagen die Daten der OP-<br />

Dokumentation (OP-Dauer, Intubationszeit, OP-Komplikationen) vor. In die Gruppe der<br />

Patienten ohne neuen pathologischen Schmecktest konnten 121 und 119 Patienten<br />

integriert werden. Bei den Patienten mit neuem pathologischen Schmecktest gab es in<br />

50% der Fälle OP-Komplikationen und in der Vergleichsgruppe nur bei 7,4%. (Ohtuka,<br />

Tomita et al. 1994) Dokumentiert wurden starke intraoperative Blutungen, Vernähung<br />

der Gaumenbögen, Umstechungen und ähnliches. Die Intubationsdauer war in der<br />

Gruppe der Betroffenen signifikant länger. (p = ,045) Auf Grund dieser Ergebnisse<br />

erscheint eine Hypogeusie durch die TE möglich. Der Verdacht einer Beeinträchtigung<br />

des Schmeckvermögens durch die Tiefenwirkung der Elektrokauterisation sowie des<br />

langen Verbleibs des Tubus und Mundsperrers erhärten sich, können anhand dieser<br />

Studie aber nicht bewiesen werden. Ähnliche Vermutungen äußerten auch Tomofuji et<br />

al und Mueller et al. Da das Muskelbett der Tonsillenloge in der Untersuchung von<br />

Ohtuka et al nur in 23% lückenlos war und in 22% sogar große Lücken zwischen den<br />

Mm. constrictores aufwies, scheint eine Beeinträchtigung des N. IX durch die<br />

Elektrokauterisation naheliegend. (Ohtuka, Tomita et al. 1994; Tomofuji, Sakagami et<br />

al. 2005; Mueller, Khatib et al. 2007)<br />

4.1.2.4 Schmecken N. VII vs N. IX und Geschlechtsunterschiede<br />

Die Schmeckwerte aller 71 untersuchten Männer waren für den Bereich des N. VII<br />

höher als für den Bereich des N. IX. (p = ,005) Dies war durch alle Altersgruppen<br />

hinweg zu beobachten, wobei der Unterschied in der Gruppe der 14 bis 25 Jährigen<br />

am deutlichsten war. Dies deckt sich mit den Angaben der Literatur. (Bartoshuk 1989;<br />

Mojet, Heidema et al. 2003; Tomofuji, Sakagami et al. 2005; Mueller, Khatib et al.<br />

2007) Auch bei den Patientinnen der Altersgruppen A und B fanden sich bessere<br />

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