DISSERTATIONSCHRIFT - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
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– E INLEITUNG –<br />
Abbildung 2: Standard-Elektronenpositionen nach dem internationalen 10/20-System<br />
aus: Bertram Opitz, Physiologische Grundlagen des EEG.<br />
1.5.2 GUSTATORISCH EVOZIERTE POTENZIALE<br />
Die Ableitung gustatorisch evozierter Potenziale (GEP) wurde erstmals 1971 von<br />
Funakoshi und Kawamura beschrieben. Diese Potenziale konnten von Schaupp 1971<br />
und Bujas 1980 nicht nachvollzogen werden. Die Problematik in der Messung<br />
gustatorisch evozierter Potenziale liegt in der Innervation der Zunge für mannigfaltige<br />
Reize und deren Filterung. So müssen annehmbare Potenziale für taktile Reize,<br />
Temperatur und Bewegung ausgeschlossen werden, um die reine Antwort auf den<br />
gustatorichen Reiz zu ermitteln. Kobal entwickelte erstmals 1985 eine Messanordnung<br />
die für die wissenschaftliche Auswertung von GEP brauchbar erscheint. Um die<br />
Störreize zu umgehen, wurde ein geschmackloser Gummischlauch mit einem<br />
konstanten Flow wohltemperierter und angefeuchteter Luft in den Mund eingebracht<br />
und gasförmige Geschmacksstoffe wie z.B. Chloroform und Ammoniumchlorid auf die<br />
Zunge appliziert. Die Probanden mussten, um eine Geruchswahrnehmung<br />
auszuschließen, eine spezielle Atemtechnik trainieren. Des weiteren wurden der<br />
Hautwiderstand sowie Augenbewegungen registriert und die Teilnehmer akustisch<br />
abgeschirmt. Mit dieser Anordnung gelangen die Nachweise GEP in Abhängigkeit von<br />
der Reizstärke sowie deren Abwesenheit bei einem Patienten nach lokaler<br />
Bestrahlung. Eine regionale Messung war so nicht möglich. (Funakoshi und Kawamura<br />
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