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DISSERTATIONSCHRIFT - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus

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– E INLEITUNG –<br />

Doty et al. 1991; Stevens, Cain et al. 1991; Cowart, Yokomukai et al. 1994; Ackerman<br />

und Kasbekar 1997; Cowart, Young et al. 1997)<br />

1.3 ZENTRALE VERARBEITUNG DES SCHMECKSINNES<br />

Im Folgenden soll ein kurzer Überblick über die zentrale Verarbeitung des<br />

Schmecksinnes im menschlichen Gehirn gegeben werden. Dabei stützen sich unsere<br />

Informationen auf das Tiermodel der Primaten. Aussagen über die Repräsentation von<br />

Schmeckintensität, Qualität und Verarbeitung werden dargestellt.<br />

1.3.1 DIE MENSCHLICHE SCHMECKBAHN<br />

Die Schmeckinformation wird über die Hirnnerven VII, IX und X ipsilateral zum NTS<br />

(Nucleus tractus solitarii) weitergeleitet. Vom NTS steigen Sekundärfasern in Richtung<br />

Pons auf und schließen sich dem Tractus tegmentalis centralis an. Die derzeitige<br />

Datenlage deutet darauf hin, dass es keine Verschaltung in der Pons gibt. (Topolovec,<br />

Gati et al. 2004) Die nächste Synapse befindet sich im Geschmackskern des<br />

Thalamus, dem ventroposterioren Anteil des Nucleus medialis. (Beckstead, Morse et<br />

al. 1980; Pritchard, Hamilton et al. 2000) Von dort aus verläuft die Schmeckbahn weiter<br />

in die anteriore Insel und das frontale Operkulum, den primären gustatorischen Kortex.<br />

Weitere Projektionen konnten im Gyrus praecentralis nachgeweisen werden. Der<br />

primäre gustatorische Kortex unterscheidet sich auch zytoarchitektonisch vom übrigen<br />

Kortex. Die Zellschichten II und IV sind dort deutlich dicker und enthalten fein<br />

granulierte Zellen. (Sanides 1968; Ogawa, Ito et al. 1985) Zur Zeit wird kontrovers<br />

diskutiert, ob der orbitofrontale Kortex der sekundäre gustatorische Kortex ist oder es<br />

sich eher um die Regionen medial oder anterior davon handelt. (Frey und Petrides<br />

1999; Small, Zald et al. 1999) Auf kortikalem Niveau wird die Schmeckinformation<br />

bilateral repräsentiert, weswegen davon ausgegangen wird, dass in der Schmeckbahn<br />

kontralaterale Projektionen vorhanden sind. Es ist weiterhin noch unklar, wo die<br />

Verschaltung auf kontralaterale Bahnen stattfindet. Ebenso kontrovers wird die Frage<br />

diskutiert, welche Hemisphäre die dominante Seite darstellt. (Small, Jones-Gotman et<br />

al. 1997; O'Doherty, Rolls et al. 2001; Del Parigi, Chen et al. 2002)<br />

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