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DISSERTATIONSCHRIFT - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus

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– E INLEITUNG –<br />

1 Einleitung<br />

Die Tonsillektomie gehört zu den am meisten durchgeführten HNO-Eingriffen Dabei ist<br />

die Komplikationsrate im Vergleich zur durchgeführten Anzahl der Eingriffe gering. Der<br />

größte Anteil der Zwischenfälle mit tödlichem Ausgang ist auf<br />

Anästhesiekomplikationen zurückzuführen, am zweithäufigsten finden wir<br />

Nachblutungen, wobei das generelle Nachblutungsrisiko nach TE mit 0,7 bis 4,6%<br />

angegeben wird. (Jakse 1981) Die Mortalitätsrate liegt zwischen 0,1 und 0,6 Promille.<br />

(Jakse 1981) Durch verbesserte Narkosetechniken und strengere Indikationsstellung<br />

zur Tonsillektomie ist die Mortalitätsrate in den letzten Jahrzehnten weiter gesunken.<br />

Infolge dessen und der hohen Elektivität des Eingriffes treten in jüngerer Zeit die<br />

seltenen Komplikationen wie Veränderungen des Resonanzraumes, Minderung der<br />

Velumbeweglichkeit, Schädigung der Nerven glossopharyngeus, lingualis,<br />

hypoglossus, recurrens und fazialis vermehrt in den Vordergrund, da sie einen<br />

immensen Verlust an Lebensqualität verursachen können. (Richstein 1981; Goins et al<br />

2004) Parallel dazu haben sich die Meßmethoden z.B. der Gustometrie in den letzten<br />

Jahren verbessert und vereinfacht, was eine Erhebung psychophysischer Parameter<br />

wie der Schmeckempfindung an größeren Patienten- und Probandenkollektiven<br />

ermöglicht. (Mueller et al 2003)<br />

Die internationale Literatur zum Thema Schmeckstörung nach Tonsillektomie<br />

beschränkt sich im Wesentlichen auf Kasuistiken im Sinne von retrospektiven<br />

Untersuchungen bei Patienten die nach Tonsillektomie einen Arzt wegen<br />

Schmeckstörungen aufsuchten. Es existieren drei prospektiv angelegte Studien die<br />

prä- und postoperativ Geschmacksprüfungen beinhalten. In zwei dieser Studien<br />

konnten relevante Hypogeusien nach Tonsillektomie nicht nachgewiesen werden.<br />

(Arnhold-Schneider und Bernemann 1987; Mueller, Khatib et al. 2007) In der Studie<br />

von Tomofuji et al konnten bei einem Patienten (2,9%) nach Tonsillektomie keine<br />

Elektrogustometrie Schwellenwerte erhoben werden. In der weiteren Literatur werden<br />

Schmeckstörungen nach Tonsillektomie mit bis zu 22% angegeben. Von allen<br />

Patienten die sich mit Geschmacksstörungen in spezialisierten Einrichtungen vorstellen<br />

scheint die Anzahl der durch TE hervorgerufenen Geschmacksstörungen äußerst<br />

gering zu sein. Tomita et al geben sie mit 0,31% an ihrer Klinik an. (Tomita und Ohtuka<br />

2002)<br />

5

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