01.11.2013 Aufrufe

DISSERTATIONSCHRIFT - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus

DISSERTATIONSCHRIFT - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus

DISSERTATIONSCHRIFT - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

– E INLEITUNG –<br />

1971; Schaupp 1971; Kobal 1985) Mit einer weiterentwickelten Apparatur, welche die<br />

laserkontrollierte und mit Magnetventil gesteuerte Applikation von Schmecklösungen<br />

sowie geschmacklosem Kontrollspeichel ermöglichte, war es Min und Sakamoto 1997<br />

möglich, bereinigte Peakzeiten zu gewinnen. So konnte ermittelt werden, dass GEP<br />

auf die vier Basisqualitäten nach ca. 150-200ms ausgelöst werden und das<br />

somatosensible Potenzial auf den Zungenkontakt mit dem Kontrollspeichel nach ca.<br />

50ms auftritt. Die beste Ableitbarkeit GEP liegt über der Elektrodenposition Cz also<br />

zentral. Die genaue regionale Messung auf der Zunge auch im Bereich des N. IX und<br />

Normwerte liegen allerdings noch nicht vor.<br />

Zusammenfassend kann man davon ausgehen, dass sich in nächster Zeit die Methode<br />

der GEP für spezielle, insbesondere medicolegale Fragestellungen etablieren wird.<br />

(Min und Sakamoto 1998) Aufgrund des hohen technischen und zeitlichen Aufwandes<br />

sind die elektrophysiologischen Messverfahren jedoch nicht für Routinefragestellungen<br />

anwendbar und sollten immer im Vergleich mit psychophysischen Messungen<br />

ausgewertet werden.<br />

1.6 ANATOMISCHE GRUNDLAGEN UND TECHNIK DER TONSILLEKTOMIE<br />

Zum besseren Verständnis der Zusammenhänge von Tonsillektomie und Geschmack<br />

scheint ein Exkurs in die Anatomie der Tonsillenloge sowie des Verlaufs der<br />

Hirnnerven VII und IX von Vorteil. Die Technik der Tonsillektomie soll dem Leser die<br />

Möglichkeiten der Gefährdung geschmacksvermittelnder nervaler Strukturen näher<br />

bringen und damit die Problematik, warum Schmeckstörungen nach Tonsillektomie<br />

auftreten können, erhöhen.<br />

1.7 PERIPHERER VERLAUF DER HIRNNERVEN VII UND IX UND DEREN FUNKTION<br />

In unserer Studie wurde das Schmeckvermögen der gesamten Zunge sowohl der<br />

vorderen zwei als auch des hinteren Drittels ermittelt. Somit sind die Hirnnerven VII<br />

und IX an der Geschmacksweiterleitung beteiligt und sollen in ihrem peripheren Lauf<br />

kurz beschrieben werden.<br />

N. glossopharyngeus (N. IX)<br />

27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!