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DISSERTATIONSCHRIFT - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus

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– D ISKUSSION –<br />

4 Diskussion<br />

4.1 DISKUSSION DER TESTMETHODEN UND ERGEBNISSE<br />

Ziel dieser Promotionsarbeit war es, die Beziehung zwischen Schmeckstörungen und<br />

Tonsillektomie genauer zu untersuchen. Die bisherigen Ergebnisse zur Inzidenz von<br />

Schmeckstörungen nach TE sind uneinheitlich. (Arnhold-Schneider und Bernemann<br />

1987; Collet, Eloy et al. 2005; Tomofuji, Sakagami et al. 2005; Mueller, Khatib et al.<br />

2007) Zudem existieren nur 3 prospektive Untersuchungen zu dieser Fragestellung mit<br />

teilweise sehr geringen Patientenzahlen. Siehe dazu auch Kapitel 1.10. Im Rahmen<br />

der Studie wurden bei 135 Patienten und 26 Probanden umfangreiche<br />

psychophysische Schmecktests sowie orientierende Riechtests durchgeführt. Dabei<br />

konnte die etablierte Methodik der Taste Strips und Sniffin`Sticks angewandt werden.<br />

(Hummel, Sekinger et al. 1997; Mueller, Kallert et al. 2003) Auf Grund des deutlichen<br />

Einflusses von Schmeckstörungen auf die Lebensqualität und Ernährung sowie die<br />

hohe Elektivität des Eingriffes der Tonsillektomie erscheinen Daten zur Inzidenz der<br />

Schmeckstörung nach TE für die Patienteninformation nützlich und im medikolegalen<br />

Zusammenhang sinnvoll. (Chilla und Limberg 1980; Maes, Huygh et al. 2002)<br />

Die Auswertung der Schmecktests erfolgte an Hand zuvor festgelegter Grenzwerte.<br />

Zwischenzeitlich wurden neue Grenzwerte für die Schmeckstreifen veröffentlicht, die<br />

an einer großen Probandengruppe evaluiert worden waren. (Landis, Welge-Luessen et<br />

al. 2009) Bei den Frauen zwischen 18. und 40. Lebensjahr konnte nun ein<br />

Schmeckwert kleiner 19 als pathologisch definiert werden, während in dieser Studie<br />

von kleiner 17 ausgegangen wurde. Die Nachschau der Daten brachte aber keine<br />

Änderung der hier dargestellten Ergebnisse.<br />

4.1.1 TESTDURCHFÜHRUNG<br />

Die Herstellung der Taste Strips und die vollständige Testdurchführung oblag dem<br />

Promovenden allein. Diesbezüglich ist ein systematischer Fehler auf Grund mehrerer<br />

Durchführender ausgeschlossen. Da es sich bei dem Schmecktest um einen<br />

psychophysischen Test handelt, spielt die Tagesform und Motivation der<br />

Teilnehmenden ebenfalls eine Rolle für das Ergebnis. (Mattes 1988) Im Testdesign war<br />

ein Konzentrationstest zur Kontrolle der Vigilanz der Patienten nicht anwendbar und<br />

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