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Untitled - Justitia et Pax

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Von besonderer Bedeutung ist die Einb<strong>et</strong>tung der Flüchtlingsproblematik in eine Friedensiösung.<br />

Auf jeden Fall sollte die Gh<strong>et</strong>toisierung und dauernde Aufrechterhaltung von Flüchtlingslagern,<br />

gerade eingedenk der Erfahrungen mit den Palästinenserlagern, vermieden werden,<br />

weil ansonsten der Konflikt u.U. auf Jahrzehnte hinaus perp<strong>et</strong>uiert wird. Dagegen sollte<br />

die Rückführung der Flüchtlinge in ihre Heimatgebi<strong>et</strong>e, soweit sie von den Flüchtlingen selbst<br />

gewollt wird, Vorrang vor jeder anderen Lösung haben. Ist dies nicht möglich, müßte über<br />

Umsiedlungshilfen oder einen Lastenausgleich, der, falls notwendig, von der internationalen<br />

Staatengemeinschaft finanziell und materiell zu unterstützen wäre, die Wiederansiedlung der<br />

Flüchtlinge an anderer Stelle ermöglicht werden.<br />

Schließlich müßte durch internationalen politischen Druck und notfalls auch durch die Androhung<br />

und die Einleitung zusätzlicher Sanktionen die Kontrolle der Gefangenenlager der<br />

Konfliktparteien intensiviert und verbessert werden, um den Greueltaten dort eher entgegenwirken<br />

zu können. Dem IKRK und anderen internationalen Beobachtern müßte grundsätzlich<br />

ohne die Möglichkeit der Zurückweisung jederzeit der Zugang und die Kontrolle solcher Lager<br />

gestatt<strong>et</strong> werden.<br />

Von erheblicher Bedeutung wäre die Einrichtung eines internationalen Gerichtshofs und die<br />

Bereitschaft der UN-Mitgliedsstaaten, Kriegsverbrecher oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit,<br />

die sich außerhalb ihrer Grenzen ereignen, auf ihrem Territorium zu verfolgen und zu<br />

bestrafen. Denn dies würde den Opfern wenigstens begrenzt Gerechtigkeit widerfahren lassen<br />

und könnte im Blick auf künftige potentielle Verbrechen dieser Art eine abschreckende Wirkung<br />

haben. In Genf und in Chicago werden inzwischen erste Berichte über Kriegsverbrechen<br />

im ehemaligen Jugoslawien systematisch gesammelt und ausgewert<strong>et</strong>. Der UN-Sicherheitsrat<br />

hat zudem dem UN-Generalsekr<strong>et</strong>är Butros Ghali den Auftrag erteilt, einen Bericht über den<br />

Aufbau eines solchen Gerichts und die damit verbundenen Verfahrensweisen zu erstellen.<br />

Allerdings ist immer noch offen, wie weit sich diese Maßnahme realisieren läßt, da eine Reihe<br />

von Mitgliedsstaaten, die selbst die Menschenrechte mißachten, erhebliche Probleme mit der<br />

Ums<strong>et</strong>zung dieser Idee haben dürfte.<br />

Auch diplomatisch müßte es um eine stärkere, aber nicht vollständige Isolierung Serbiens<br />

gehen, um einerseits den Druck auf Serbien zu erhöhen, andererseits Kontakte für eine Verhandlungslösung<br />

weiter aufrechterhalten zu können. Dabei wäre, sofern dies nicht schon erfolgt<br />

ist, an eine weitere Ausdünnung des eigenen Botschaftspersonals und die Ausweisung<br />

zumindest eines Teils des Botschaftspersonals von Restjugoslawien und die Erweiterung der<br />

internationalen Isolierung durch den Abbruch aller Kontakte und Verhandlungen und den<br />

weiteren Ausschluß aus internationalen Gremien, soweit sie nicht für eine Verhandlungslö-<br />

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