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Untitled - Justitia et Pax

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menden internationalen Druck zur Einschränkung der militärischen Unterstützung der bosnischen<br />

Serben angehalten, ohne daß dies sich allerdings wesentlich zu deren Nachteil ausgewirkt<br />

hätte. Die Verschärfung des UN-Embargos und die Androhung einer militärischen Intervention<br />

seitens der USA hat Serbien nach der Ablehnung des Vance-Owen-Plans durch die<br />

Mehrheit der bosnischen Serben dazu veranlaßt, eigene Embargomaßnahmen gegen die bosnischen<br />

Serben anzukündigen. Insbesondere Rußland wollte diese durch internationale Kontrollen<br />

an der Grenze zwischen Serbien und Bosnien-Herzegowina absichern und hatte in<br />

Verhandlungen mit der serbischen Regierung entsprechende Zusicherungen erreicht. Nachdem<br />

jedoch das Risiko einer militärischen Intervention deutlich geringer worden war, wurde<br />

von Serbien dieses Zugeständnis wieder zurückgezogen. De facto kam der serbischen Ankündigung<br />

ohnehin kaum Bedeutung zu.<br />

Bei der Aufhebung des Waffenembargos muß zwischen zwei Varianten unterschieden werden:<br />

der unkontrollierten und der beschränkten Aufhebung des Waffenembargos.<br />

a) Die unkontrollierte Aufhebung des Waffenembargos<br />

Welche Folgen könnte die unkontrollierte Aufhebung des Waffenembargos für den kriegerischen<br />

Konflikt haben? Die bosnischen Serben könnten dann nahezu ungehemmt von Serbien<br />

unterstützt werden, und die kroatischen und muslimischen Bosnier würden sich auf dem internationalen<br />

Waffenmarkt unter finanzieller Unterstützung reicher Exilkroaten und aus dem<br />

arabischen Lager mit Waffen und Munition eindecken. Hinzu käme, daß die russische Regierung<br />

unter verstärkten innenpolitischen Druck geraten würde, Serbien mit Waffenlieferungen<br />

zu unterstützen. Angesichts der bisherigen Brutalität und Rücksichtslosigkeit der Kriegsführung<br />

hätte dies wahrscheinlich die Intensität der militärischen Auseinanders<strong>et</strong>zung drastisch<br />

erhöht, mit noch sehr viel größeren Opfern unter der Zivilbevölkerung und weitaus mehr materiellen<br />

Schäden. Dadurch wäre auch die Gefahr der horizontalen Eskalation (territorialen<br />

Ausweitung) gestiegen. Die Asymm<strong>et</strong>rie in den Kriegführungskapazitäten wäre dabei im wesentlichen<br />

zunächst erhalten geblieben, ja nur auf einem höheren Niveau fortgeschrieben<br />

worden. Erst mittel- bis langfristig hätten sich Waffenlieferungen militärisch stärker zugunsten<br />

der bosnischen Muslime und der Kroaten auswirken können, wobei sich die militärische<br />

Stärkung der kroatischen Kriegspartei(en) eingedenk der bisherigen Erfahrungen durchaus<br />

auch als sehr problematisch hätte erweisen können.<br />

Ein weiteres Problem der Aufhebung des Waffenembargos besteht darin, daß sich die politischen<br />

Ziele zwischen den Waffenlieferanten und Waffenbeziehern nur teilweise decken dürften.<br />

Während es der internationalen Staatengemeinschaft durch die Androhung der Intensivie-<br />

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