Untitled - Justitia et Pax
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Vorwort<br />
Angesichts der eskalierenden kriegerischen Auseinanders<strong>et</strong>zungen im ehemaligen Jugoslawien<br />
und der in Europa wie darüber hinaus vorherrschenden Ratlosigkeit, wie auf diese Situation<br />
zu reagieren sei und die fortges<strong>et</strong>zte Gewaltanwendung eingedämmt werden könne,<br />
beschloß die Arbeitsgruppe Sicherheitspolitik der Deutschen Kommission <strong>Justitia</strong> <strong>et</strong> <strong>Pax</strong> im<br />
November 1992 die Erarbeitung einer Hintergrundstudie. In ihr sollte den Fragen der Konfliktentstehung<br />
und des -verlaufs sowie den unterschiedlichen politischen und militärischen<br />
Optionen nachgegangen werden, die eine Einwirkung von außen auf dieses Geschehen ermöglichen<br />
könnten.<br />
Die Entstehung der vorliegenden Publikation weist einen prozeßhaften Charakter in mehrfacher<br />
Hinsicht auf. Zum einen trat die Arbeitsgruppe im März 1993 mit einer kürzeren Stellungnahme<br />
zum Jugoslawien-Konflikt an die Öffentlichkeit, die ebenfalls an dieser Stelle<br />
dokumentiert ist. Gleichzeitig wurden die Beiträge von Karlheinz Koppe und Hans-Joachim<br />
Schmidt im Licht des sich fortentwickelnden Konfliktgeschehens verschiedentlich revidiert,<br />
erweitert und immer wieder in der Arbeitsgruppe diskutiert. Sie verstehen sich auch in der<br />
nun von den Autoren vorgelegten Form als Diskussionsbeiträge, die der politisch-<strong>et</strong>hischen<br />
Urteilsbildung über Verlauf und Konsequenzen der Auseinanders<strong>et</strong>zung im ehemaligen Jugoslawien<br />
mit Hilfe einer differenzierten Problemanalyse dienen möchten.<br />
Schon j<strong>et</strong>zt, unter politischen Umständen, die eine Prognose über das Ende der Gewaltanwendung<br />
und die Aussichten für eine dauerhafte Friedensregelung auf dem Balkan vielfach ungewiß<br />
bleiben lassen, scheint es angebracht, am Ende einige zentrale Schlußfolgerungen aus<br />
den vorliegenden Einzelbeiträgen zu ziehen. Dies soll nicht nur r<strong>et</strong>rospektiv geschehen, sondern<br />
primär von der Absicht g<strong>et</strong>ragen sein, auf Fehlentwicklungen hinzuweisen, die sich alsbald<br />
anderenorts inner- wie außerhalb Europas wiederholen könnten - wenn nicht sowohl<br />
Wachsamkeit für die Frühphasen eines eskalierenden Konflikts wie der politische Wille der<br />
Staatengemeinschaft, entschlossen auf seine politische, gewaltfreie oder wenigstens -<br />
minimierende Bearbeitung zu drängen, miteinander konvergieren.<br />
Thomas Hoppe<br />
Vorsitzender der Arbeitsgruppe Sicherheitspolitik<br />
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