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Untitled - Justitia et Pax

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Politische Initiativen zur Einstellung der Kampfhandlungen<br />

Der Spielraum für eine Verschärfung des politischen Drucks ist noch nicht ausgeschöpft. So<br />

lassen sich die bisher verhängten Sanktionen gegen Restjugoslawien - von denen die Versorgung<br />

der Zivilbevölkerung mit Nahrungsmitteln und Medikamenten ausdrücklich ausgenommen<br />

ist - zweifellos wirksamer kontrollieren und durchs<strong>et</strong>zen. Gleichzeitig sollten die vom<br />

Handels- und Wirtschaftsembargo besonders b<strong>et</strong>roffenen südosteuropäischen Staaten finanziell<br />

unterstützt und vor serbischen militärischen Übergriffen geschützt werden.<br />

Im Sinne einer Verschärfung der politischen Reaktionen kommen folgende Maßnahmen in<br />

B<strong>et</strong>racht:<br />

- Auf diplomatischer Ebene: Eine Abberufung der Botschafter aus Restjugoslawien, Schließung<br />

der eigenen Botschaften, Ausweisung des Botschafters Restjugoslawiens und<br />

Zwangsräumung der Botschaften.<br />

- Auf wirtschaftlichem Gebi<strong>et</strong>: Konsequente Anwendung des Handels- und Wirtschaftsembargos<br />

gegenüber Restjugoslawien, insbesondere eine Unterbindung der Benzin- und Öllieferungen,<br />

des Stromenergieverbundes, der Verkehrswege und des internationalen Telekommunikationsn<strong>et</strong>zes.<br />

Technisch dürfte dies zu tragbaren Kosten realisierbar sein (es ist<br />

aber damit zu rechnen, daß zur Durchs<strong>et</strong>zung einer solchen Politik ggf. Waffen einges<strong>et</strong>zt<br />

werden müssen).<br />

Die für ein Ende der Gewaltpolitik und eine gerechte Friedensregelung eintr<strong>et</strong>enden politischen<br />

Kräfte in der Region verdienen nachdrückliche Unterstützung. Dies könnte z.B. durch<br />

eine ausgewogenere und objektivere Information der Bevölkerungen von außen, aber auch<br />

durch die Unterstützung der Kräfte, die sich im Lande selbst um Frieden bemühen, erreicht<br />

werden (Rundfunk, Fernsehen). Der Opposition könnte auch dadurch, daß man ihr im Ausland<br />

geeign<strong>et</strong>e Foren zu öffentlicher Artikulation anbi<strong>et</strong><strong>et</strong>, zu größerer Wirksamkeit verholfen<br />

werden.<br />

Eine Einstellung der Kampfhandlungen, eine Deeskalation des Konflikts und die Unterstützung<br />

einer Friedensregelung ließen sich außer durch verschärfte Sanktionen ggf. auch durch<br />

abgestufte Anreize gezielt fördern. Denkbar wäre z.B., Zwangsmaßnahmen in kalkulierter<br />

Weise zurückzunehmen und wirtschaftliche Hilfen für die Überwindung der Kriegsfolgen<br />

(Wiederaufbau, medizinische Hilfen für Kriegsopfer, Hilfen für Flüchtlinge und ihre Wiederansiedlung)<br />

anzubi<strong>et</strong>en. Eine vollständige Ums<strong>et</strong>zung eingegangener Verpflichtungen für eine<br />

Friedensregelung und die Einhaltung menschenrechtlicher Standards sowie des Schutzes von<br />

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