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Untitled - Justitia et Pax

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leichte Waffen an vielen anderen Transportflugzeugen zeigten allerdings, daß mit der Aufrechterhaltung<br />

der Luftbrücke nicht unerhebliche Risiken verknüpft waren und sind. Daher<br />

mußte die Luftbrücke wegen heftiger Bodenkämpfe in der Nähe des Flughafens sehr oft eingestellt<br />

werden.<br />

Darüber hinaus gab es besonders von den internationalen Hilfsorganisationen und UN-<br />

Vertr<strong>et</strong>ern den Vorschlag, militärische Transportflugzeuge zur Versorgung der von bosnischen<br />

Serben belagerten Städte einzus<strong>et</strong>zen, um die untragbare Situation der Zivilbevölkerung<br />

wenigstens <strong>et</strong>was zu lindern. Die Durchführung solcher Flüge scheiterte aber anfangs an den<br />

Bedenken der Militärfachleute. Sie wiesen darauf hin, daß besonders bei weniger günstigen<br />

Windverhältnissen die Transportflugzeuge tief und langsam über die Talkessel der belagerten<br />

Städte und Dörfer fliegen müßten, um die Versorgungsgüter dort niedergehen zu lassen, wo<br />

sie am dringendsten benötigt würden. Dabei wären die Transportmaschinen für leichte Flugabwehrkanonen<br />

der bosnischen Serben ein einfaches Ziel, so daß ohne deren Zustimmung<br />

schnell hohe Verlustraten entstehen würden, die entweder zur verstärkten militärischen Intervention<br />

oder zum Abbruch der Versorgungsflüge führen müßten. Auch die Absicherung solcher<br />

Transportflüge durch Erdbekämpfungs- und Flugzeuge mit elektronischen Störmitteln<br />

wäre wegen der besonderen Verwundbarkeit der Transportmaschinen nur unzureichend möglich<br />

und für den Begleitschutz mit einem hohen Risiko verbunden.<br />

Nach dem Regierungswechsel in Washington sorgte ab dem 1.3.1993 die neue US-<br />

Administration dann doch für den Einsatz solcher Transportflugzeuge, vor allem, um den von<br />

bosnischen Serben eingeschlossenen Städten in Nordostbosnien zu helfen. Die Transportmaschinen<br />

werden allerdings nur nachts einges<strong>et</strong>zt und werfen ihre Versorgungsgüter aus 3.000<br />

bis 4.000 m Höhe ab, damit sie nicht durch leichte Flugabwehrgeschütze gefährd<strong>et</strong> werden.<br />

Bei widrigen W<strong>et</strong>terverhältnissen kann jedoch aus dieser Höhe die Versorgung der b<strong>et</strong>roffenen<br />

Städte nicht mit jedem Einsatz sichergestellt werden. Inzwischen b<strong>et</strong>eiligen sich deutsche,<br />

französische und amerikanische Transportflugzeuge an diesen Hilfsflügen. Gemessen an den<br />

Versorgungsbedürfnissen, sind die Transportkapazitäten jedoch bei weitem nicht ausreichend.<br />

3.3.2.2 Öffnung von Versorgungskorridoren über Land<br />

Dazu hat die NATO zwei Optionen untersucht: Einmal die Öffnung zweier Nachschubwege<br />

von Split nach Sarajevo und zum zweiten die Öffnung eines Korridors von 60 km Breite und<br />

180 km Länge zwischen Split und Sarajevo.<br />

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