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Untitled - Justitia et Pax

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oder Versuche der Geiselnahme durch bosnische Serben kaum mit Aussicht auf Erfolg verhindert<br />

werden können.<br />

In dieser Phase, deren Zeitdauer nicht genau bestimmbar gewesen wäre, wäre die Versorgung<br />

der Bevölkerung in Bosnien nahezu völlig zum Erliegen gekommen. Das heißt, die Risiken<br />

diese Option hätten es von vornherein nahegelegt, die Ausweitung des Auftrages mit zu bedenken<br />

und dafür zu planen.<br />

3.3.2.3 Einrichtung von Sicherheits- und Schutzzonen<br />

Schon seit l<strong>et</strong>ztem Herbst wird über die Frage der Einrichtung von Schutzzonen in den UN-<br />

Gremien debattiert. Dabei muß grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Varianten unterschieden<br />

werden. Einmal geht es um die Einrichtung von Sicherheitszonen, die zwar durch<br />

militärische Präsenz, nicht jedoch mittels militärischer Gewalt gesichert werden sollen. Sie<br />

haben eher eine politisch-symbolische Funktion. Zum zweiten geht es um die Einrichtung von<br />

Schutzzonen, die notfalls auch durch den Einsatz militärischer Mittel verteidigt werden sollen.<br />

Die bis zum 22. 5. 1993 vom UN-Sicherheitsrat verkünd<strong>et</strong>en “sicheren Zonen“ gehören<br />

eindeutig zur ersten Variante, während die am 3. 6. 1993 beschlossene UN-Resolution 836<br />

schon auf die zweite Variante, die Schaffung von Schutzzonen, zielt.<br />

a) Sicherheitszonen<br />

Mit der Ausrufung einer “sicheren Zone“ für Srebrenica am 16.4.93 wurden auf UN-Ebene<br />

diese Überlegungen erstmals konkr<strong>et</strong>isiert. Die am 7.5.93 vom UN-Sicherheitsrat (UN-<br />

Resolution 824) angekündigten “sicheren Zonen“ für Bihac, Sarajewo, Tuzla, Gorazde und<br />

Zepa sollen ähnlich wie im Fall Srebrenica zum Schutz der Bevölkerung in besonders gefährd<strong>et</strong>en<br />

Gebi<strong>et</strong>en dienen. Die insgesamt ca. 9.000 UN-Blauheimsoldaten in Bosnien-Herzegowina<br />

wären dafür aber nicht ausreichend, auch wenn der UN-Sicherheitsrat einen großen<br />

Teil von ihnen von Versorgungsaufgaben entlasten wollte. Mit welchen Risiken schon die<br />

Schaffung einer symbolischen Sicherheitszone verknüpft sein kann, zeigt diejenige für Srebrenica,<br />

bei der Großbritannien sich veranlaßt sah, im Falle eines Angriffs bosnischer Serben<br />

auf die kanadische UN-Blauhelmkompanie mit dem Eingreifen seiner Luftstreitkräfte zu drohen.<br />

Die bosnischen Serben haben im Gegenzug auf die Geiselfunktion britischer und französischer<br />

UNPROFOR-Verbände hingewiesen und inzwischen die Versorgungswege über Land<br />

gesperrt. Die militärische Sicherung aller übrigen “sicheren Zonen“ ist weiterhin ofen.<br />

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