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Leitlinie „Behandlung der Akne“ - AWMF

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013/017 - Behandlung <strong>der</strong> Akne aktueller Stand: 02/2010<br />

korrigierte Fassung: 10/2011<br />

8.1.4 Dosierungsschema und Therapiedauer<br />

• Dosisempfehlung Doxycyclin 1 x 100mg / d, Minocyclin 1 x 100 mg / d, Tetracyclin-<br />

HCL 2 x 500 mg / d, Erythromycin 2 x 500 mg / d.<br />

• Therapiedauer ≥ 1 Monat und ≤ 3 Monate<br />

Eine Antibiotikatherapie über einen Monat hinaus scheint besser zu wirken, Behandlungen<br />

länger als 3 Monate verbessern den Therapie-Erfolg kaum noch [233, 234]. Dies wird<br />

beispielhaft auch durch folgende Studie belegt: nach einer 3-monatigen systemischen<br />

Minocyclin plus topischen Tazaroten-Behandlung wurde diese entwe<strong>der</strong> über 3 weitere<br />

Monate so fortgeführt o<strong>der</strong> nur mit Tazaroten topisch fortgeführt. Nach 6 Monaten zeigten<br />

sich keine Unterschiede bezüglich des klinischen Ansprechens zwischen diesen beiden<br />

Gruppen [235]. Eine Behandlung über 3 Monate hinaus erhöht das Risiko <strong>der</strong><br />

Resistenzentwicklung und sollte daher nur in Einzelfällen erfolgen.<br />

Die in den Studien verwendeten Dosierungen reichten von 375 – 1000 mg / d (Tetracyclin-<br />

HCL), 50 – 100 mg / d (Minocyclin), 40 – 200 mg / d (Doxycyclin) und 1000 mg / d<br />

(Erythromycin). Auch wenn es keine klare Dosis-Wirkungsbeziehung gibt, waren initial<br />

höhere Minocyclin-Dosen (100 mg, später 50 mg / d) einer gleichbleibend niedrigen Dosis<br />

(50 mg / d) überlegen [236]. Bei Verwendung subantimikrobieller Dosierungen von<br />

Doxycyclin (2x20 mg / d) dauerte es 6 Monate, bis die gleiche prozentuale Verbesserung wie<br />

unter einer 100 mg / d Dosierung nach 3 Monaten erreicht wurde [232, 237]. Die Datenlage<br />

zu subinhibitorischen antibakteriellen Dosen ist <strong>der</strong>zeit unzureichend, um eine Empfehlung<br />

aussprechen zu können. Bei sehr starker Seborrhoe sind gegebenenfalls höhere Dosierungen<br />

(bis zur doppelten Dosis) nötig [238]. Außer bei Verwendung subinhibitorischer<br />

Konzentrationen (2x20 mg Doxycyclin / d) begünstigen niedrige Dosierungen die<br />

Entwicklung bakterieller Resistenzen [137, 239, 240].<br />

8.1.5 Unerwünschte Arzneimittelwirkungen / Sicherheit<br />

Patienten, die wegen einer Akne mit Antibiotika behandelt worden waren, erkrankten<br />

häufiger an Infekten des oberen Respirationstrakts (18,6%), nicht aber an solchen des<br />

Urogenitaltrakts (3,5%) als Kontrollpersonen ohne antibiotische Therapie (9,2 bzw. 3,8%)<br />

[241]. Das Infektionsrisiko für Kontaktpersonen wurde durch die Antibiotikagabe nicht<br />

erhöht [242]. Die klinische Relevanz sowie die Gründe für diese Assoziation sind unklar, da<br />

Infektionen <strong>der</strong> oberen Luftwege meist durch Viren hervorgerufen werden, solche des<br />

Urogenitaltrakts aber durch Bakterien. Dennoch sollten Antibiotika nur bei gegebener<br />

Indikation und nur über begrenzte Zeiträume verordnet werden (s.u.).<br />

8.1.5.1 Tetracyclin<br />

Doxycyclin<br />

Doxycyclin verursacht in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Tagesdosis und dem Ausmaß an<br />

Sonnenlichtexposition phototoxische Reaktionen. In sonnenreichen Gegenden ist daher ein<br />

erhöhter Lichtschutz nötig. Ein Lichtschutz muss im UV-A Bereich wirken.<br />

Tetracyclin-HCL<br />

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