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Leitlinie „Behandlung der Akne“ - AWMF

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013/017 - Behandlung <strong>der</strong> Akne aktueller Stand: 02/2010<br />

korrigierte Fassung: 10/2011<br />

8.1.10 Unterschiede in <strong>der</strong> Pharmakokinetik <strong>der</strong> empfohlenen Antibiotika<br />

Tetracycline <strong>der</strong> zweiten Generation werden besser resorbiert und müssen nur einmal täglich<br />

genommen werden (Tabelle 3).<br />

Obwohl die Tetracycline <strong>der</strong> ersten Generation (Tetracyclin-HCL, Oxy-Tetracyclin) nicht<br />

schlechter wirken als diejenigen <strong>der</strong> zweiten Generation (Doxycyclin, Minocyclin), müssen<br />

diese, genau wie Erythromycin, zweimal täglich eingenommen werden. Ihre Resorption wird<br />

durch Nahrungsmittel und Milch beeinträchtigt (am geringsten bei Minocyclin). Dadurch<br />

können Compliance und Wirksamkeit beeinträchtigt werden.<br />

Tabelle 3: Pharmakologie <strong>der</strong> zur Aknetherapie zugelassenen Antibiotika<br />

Tetracyclin Doxycyclin Minocyclin Erythromycin<br />

Absorption (%) 75 90 90 35<br />

Wechselwirkung<br />

mit Nahrung<br />

Wechselwirkung<br />

mit Milch<br />

+ - - -<br />

+ (+) 1 - -<br />

T 1 / 2 (Std.) 7-8 16 – 22 17 - 18 2<br />

Tmax. (Std.) 3-4 2-3 2-3 0,5 - 2<br />

Eiweißbindung<br />

(%)<br />

Metabolismus /<br />

Ausscheidung<br />

55-70 90 80 70 - 80<br />

Renal Biliär Renal Biliär<br />

Erläuterungen Tabelle 3: 1 = weniger als Erstgenerationstetracycline<br />

8.2 Systemische Behandlung mit Isotretinoin<br />

Christos Zouboulis, Thomas Dirschka<br />

Isotretinoin wird als Basistherapeutikum bei Akne empfohlen:<br />

• Bei schwerer Akne (A. papulopustulosa nodosa o<strong>der</strong> conglobata), die nicht auf<br />

systemische Antibiotikatherapie und topische Therapie anspricht.<br />

In Einzelfällen und bei beson<strong>der</strong>en klinischen Verläufen kann eine primäre Therapie mit<br />

Isotretinoin empfohlen werden.<br />

8.2.1 Wirkmechanismus<br />

Isotretinoin ist nicht nur ein Medikament son<strong>der</strong>n auch ein natürlich vorkommendes Vitamin<br />

A-Derivat [258]. Systemisches Isotretinoin ist die einzige Substanz, die alle pathogenetischen<br />

Faktoren <strong>der</strong> Akne – direkt o<strong>der</strong> indirekt – beeinflusst [258, 259]. Es vermin<strong>der</strong>t die<br />

Komedogenese, reduziert die Größe <strong>der</strong> Talgdrüse (um bis zu 90%, indem die Proliferation<br />

<strong>der</strong> basalen Sebozyten vermin<strong>der</strong>t wird) und die Sebumproduktion, bewirkt eine Reduktion<br />

<strong>der</strong> Entzündungsreaktion und eine indirekte Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bakterienzahl (durch eine<br />

Verän<strong>der</strong>ung des follikulären Mikromilieus). Neue Daten sprechen dafür, dass Isotretinoin<br />

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