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Leitlinie „Behandlung der Akne“ - AWMF

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013/017 - Behandlung <strong>der</strong> Akne aktueller Stand: 02/2010<br />

korrigierte Fassung: 10/2011<br />

Die Anwendung des Dermarollers erfolgt bei großflächigen atrophen Aknenarben im Gesicht,<br />

so dass sich das eingesunkene Narbengewebe in das umgebende Hautniveau anhebt. Hierbei<br />

perforieren feine Mikronadeln das Narbengewebe und sollen eine Kollagenneubildung<br />

induzieren.<br />

11.4 Behandlung hypertropher Narben und Keloide<br />

Eine Unterspritzung mit Glukokortikosteroiden, Kryotherapie o<strong>der</strong> Druckbehandlung kann<br />

bei hypertrophen Narben empfohlen werden. Eine Kombination von Glukokortikosteroiden<br />

und Kryotherapie kann erwogen werden.<br />

Bei Vorliegen eines Narbenzugs kann eine operative Vermin<strong>der</strong>ung durch Z- o<strong>der</strong> W-Plastik<br />

erwogen werden.<br />

Hypertrophe Narben sind über das Hautniveau ragende, wulstige meist erythematöse<br />

Verdickungen <strong>der</strong> Haut, die auf das Gebiet <strong>der</strong> ursprünglichen Narbe beschränkt bleiben.<br />

Keloide weisen eine überschießende Narbenbildung, die über die ursprüngliche Narbe<br />

hinausragt, auf. Hypertrophe Narben gehen häufiger mit einer spontanen Rückbildung einher.<br />

Die Behandlung hypertropher o<strong>der</strong> keloidaler Narben nach Akne unterscheidet sich nicht von<br />

den prinzipiellen <strong>Leitlinie</strong>n zur Behandlung pathologischer Narben, auf die verwiesen wird<br />

[439].<br />

Zusammenfassend können die intraläsionale Injektion von Glukokortikosteroiden, die<br />

Kryotherapie, die Druckbehandlung und in sehr ausgewählten Fällen die<br />

Bestrahlungstherapie als gesicherte und etablierte Therapieverfahren angesehen werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Glukokortikosteroidinjektion wird am häufigsten Triamcinolonacetonid 10 bis 40 mg<br />

pur o<strong>der</strong> mit Lidocain 1 : 2 ± 1 verdünnt streng intraläsional injiziert. Ein Blanching-Effekt<br />

(Abblassen) des injizierten Gewebes zeigt den Endpunkt <strong>der</strong> Infiltration.<br />

Bei <strong>der</strong> Kryotherapie sollen optimale Ergebnisse durch zweimaliges Einfrieren <strong>der</strong> gesamten<br />

hypertrophen o<strong>der</strong> keloidalen Narbe über 10 Sekunden (in Einzelfällen 2x 15-20 Sekunden)<br />

erreicht werden. Zwischen den zwei Einfrierzyklen muss die Haut vollständig auftauen.<br />

Die Steroidinjektionen und die Kryotherapie können nach 4 bis 6 Wochen wie<strong>der</strong>holt werden.<br />

Je nach Art und Größe können mehr als fünf Behandlungen notwendig werden.<br />

Hypertrophe Narben neigen zur Kontraktur, bei Akne beson<strong>der</strong>s im Halsbereich. Eine<br />

Vermin<strong>der</strong>ung des Narbenzuges durch eine Z- o<strong>der</strong> W-Plastik o<strong>der</strong> eine partielle Exzision des<br />

Narbenstranges führt häufig zu einer Rückbildung <strong>der</strong> hypertrophen Narbe.<br />

Tabelle 5: Klassifikation <strong>der</strong> Aknenarben<br />

Atrophe Narben<br />

Atrophe makulöse Narben: erythematös,<br />

hyperpigmentiert o<strong>der</strong> hypopigmentiert,<br />

oftmals zigarettenpapierartig gefältelt<br />

Wurmstichartige Narben (Icepick scars, V-<br />

Hypertrophe Narben<br />

Perifollikuläre papulöse Narben<br />

(perifollikuläre Elastolyse): elevierte,<br />

<strong>der</strong>be, weißliche o<strong>der</strong> hautfarbene<br />

Knötchen, die geschlossenen Komedonen<br />

ähnlich sind<br />

Brückennarben<br />

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