Leitlinie „Behandlung der Akne“ - AWMF
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013/017 - Behandlung <strong>der</strong> Akne aktueller Stand: 02/2010<br />
korrigierte Fassung: 10/2011<br />
14.3 Topische Präparate zur Behandlung <strong>der</strong> Akne, die während <strong>der</strong><br />
Schwangerschaft und Stillzeit eingesetzt werden können<br />
Benzoylperoxid (BPO)<br />
BPO wird abgebaut in Benzoesäure und ist daher sicher in allen Konzentrationen von 2,5%<br />
bis 20%[464, 477, 478]. Etwa 5% des topisch aufgetragenen BPO werden aufgenommen und<br />
noch innerhalb <strong>der</strong> Haut komplett zu Benzoesäure metabolisiert. Es war kein Benzoylperoxid<br />
im Serum nachweisbar [479]. Als Benzoat wird es schnell über die Niere ausgeschieden<br />
[480].<br />
Azelainsäure<br />
Azalainsäure ist eine Dicarbonsäure, die natürlicherweise im Organismus vorkommt [481,<br />
482] und nicht teratogen ist [474, 477, 478]. Die perkutane Absorptionsquote liegt bei 3,6%<br />
[483].<br />
Erythromycin<br />
Der Einsatz von Erythromycin erfolgt auch in <strong>der</strong> Schwangerschaft am besten in<br />
Kombination mit BPO zur Reduktion <strong>der</strong> Resistenzentwicklung und Erhöhung <strong>der</strong><br />
Wirksamkeit [464]. In <strong>der</strong> Stillzeit wird auch topisches Erythromycin nicht angeraten, da<br />
nicht bekannt ist, ob Spiegel in <strong>der</strong> Brustmilch entstehen [484].<br />
Chemisches Peeling<br />
Ein chemisches Peeling mit alpha-Hydroxy-Säuren ist eine ergänzende Option zur<br />
Behandlung in Schwangerschaft und Stillzeit [474].<br />
Laser- und Lichttherapien<br />
Cave: Schmerzen und in <strong>der</strong> Folge mögliche orthostatische Dysregulation<br />
14.4 Systemische Medikamente zur Behandlung <strong>der</strong> Akne, die während<br />
Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingesetzt werden dürfen<br />
Isotretinoin<br />
Nachgewiesen embryotoxisch / teratogen. Kraniofaziale Missbildungen und<br />
Herzdeformitäten.<br />
Systemische Antibiotika<br />
Tetracyclin<br />
Tetracyclin passieren die Plazenta zu 50% [464]. Sie können bei <strong>der</strong> Mutter zu<br />
schwerwiegen<strong>der</strong> Lebertoxizität führen, beim Kind zu Zahnverfärbungen,<br />
Kataraktentwicklung, reduziertem Knochenwachstum, zu braunen, grauen o<strong>der</strong> schwarzen<br />
Hautverfärbungen bei Mutter und / o<strong>der</strong> Kind, evtl. auch zu congenitalen Missbildungen<br />
[477, 482].<br />
Clindamycin<br />
Kein Einsatz wegen Risikos <strong>der</strong> pseudomembranösen Kolitis. Die Substanz passiert schnell<br />
die Plazenta. Im Nabelschnurblut wurde nach orlaer Einnahme bis zu 46% <strong>der</strong> mütterlichen<br />
Plasmakonzentration gemessen nach oraler Einnahme [485].<br />
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