Leitlinie „Behandlung der Akne“ - AWMF
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013/017 - Behandlung <strong>der</strong> Akne aktueller Stand: 02/2010<br />
korrigierte Fassung: 10/2011<br />
definierten Abstand des Körpers zur Lampe für eine unterschiedliche Zeitdauer bestrahlt. Der<br />
vermutete Wirkmechanismus <strong>der</strong> Lichttherapie besteht in einer Anregung <strong>der</strong> bakteriellen<br />
Porphyrine und Bildung von freien Sauerstoff-Radikalen mit nachfolgen<strong>der</strong> Zerstörung <strong>der</strong><br />
Propionibakterien. Bisher gibt es nur wenige aussagekräftige publizierte Studien zur Therapie<br />
<strong>der</strong> entzündlichen Akne mit sichtbarem Licht.<br />
Die mo<strong>der</strong>ate Wirksamkeit von Blaulichtlampen zur Behandlung <strong>der</strong> Akne ist in zwei<br />
kontrollierten Studien gezeigt worden [370, 371]. Zahlreiche Fallmitteilungen lassen<br />
ebenfalls eine mo<strong>der</strong>ate Wirkung erkennen (Übersicht [372])<br />
Ein typischer Behandlungszyklus besteht aus 8 Behandlungen (2 Mal pro Woche für 4<br />
Wochen) mit einer Dosis von 40 J / cm2, was abhängig von <strong>der</strong> Blaulicht -<br />
Bestrahlungsquelle im Regelfall 20 bis 30 Minuten in Anspruch nimmt). Hier konnten wir in<br />
eigenen Untersuchungen positive Ergebnisse (Rückgang <strong>der</strong> entzündlichen Effloreszenzen,<br />
also Papeln und Pusteln) bei Patienten mit Acne papulopustulosa erzielen. Eine direkte<br />
Wirkung auf Komedonen ist eher nicht zu erwarten. Schwerere Akneverläufe bessern sich<br />
nicht. Die Behandlung ist als gut verträglich einzustufen. Topische Externa können mit<br />
Blaulicht kombiniert werden. Insbeson<strong>der</strong>e empfiehlt sich <strong>der</strong> Einsatz von antikomedogenen<br />
Externa. Der gleichzeitige Einsatz photosensibilisieren<strong>der</strong> Medikamente ist kontraindiziert.<br />
9.2.2.2 Photodynamische Therapie<br />
Die photodynamische Therapie kann zur Behandlung einer entzündlichen Akne <strong>der</strong>zeitig<br />
noch nicht abschließend beurteilt werden. Die PDT zeigt Wirksamkeit in <strong>der</strong> Behandlung<br />
entzündlicher Akneformen. Sie hat jedoch ein ungünstiges Profil von akuten und ein<br />
ungeklärtes Profil von langfristigen unerwünschten Wirkungen.<br />
Das Prinzip <strong>der</strong> photodynamischen Therapie ist das folgende: Ein Photosensibilisator (δ-<br />
Aminolävulinsäure o<strong>der</strong> Methyl-Aminolävulinsäure) wird auf die Haut aufgetragen und wirkt<br />
dann unter Folie lichtgeschützt für mehrere Stunden ein. Aus Aminolävulinsäure wird<br />
intrazellulär Protoporphyrin IX aufgebaut. Dessen Absorptionsmaximum liegt im<br />
Blaubereich, weitere Absorptionsgipfel befinden sich im Grün-, Gelb- und Rotbereich. Diese<br />
können mit diversen Lichtquellen (Rot- o<strong>der</strong> Blaulampe, Blitzlampe, Laser) angesteuert und<br />
Protoporphyrin IX zu photodynamischen Reaktionen angeregt werden. Mögliche<br />
Wirkmechanismen sind photodynamische Zerstörung von Bakterien, anti-inflammatorischer<br />
Effekt durch leukozytotoxische Wirkung sowie Antagonisierung <strong>der</strong> Seborrhoe durch<br />
temporäre o<strong>der</strong> irreversible Schädigung <strong>der</strong> Talgdrüsen.<br />
Es liegen kontrollierte Studien unter Verwendung von Blau- o<strong>der</strong> Rotlicht [373-379]<br />
Blitzlampe [380] o<strong>der</strong> Farbstofflaser [381] vor, die die Wirksamkeit <strong>der</strong> photodynamischen<br />
Therapie bei <strong>der</strong> Akne belegen. Verbesserungen sind durch eine bis wenige Behandlungen zu<br />
erzielen. Allerdings besteht für Therapeuten und Patienten ein hoher Zeitaufwand pro<br />
Behandlung. Außerdem kommt es regelhaft zu zum Teil erheblichen kurzfristigen<br />
Nebenwirkungen wie Schmerzen, Hitzegefühl, Erythem, Desquamationen o<strong>der</strong><br />
Hyperpigmentierungen. Deshalb wird in letzter Zeit versucht, Behandlungsschemata mit<br />
reduzierter Dosis von Photosensibilisator und / o<strong>der</strong> Beleuchtung zu entwickeln, die zwar<br />
eine geringere Nebenwirkungsrate haben, aber, dennoch wirksam sind. Über Langzeitfolgen<br />
<strong>der</strong> photodynamischen Therapie (z. B. Sebostase durch nachhaltige Schädigung von<br />
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