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Leitlinie „Behandlung der Akne“ - AWMF

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013/017 - Behandlung <strong>der</strong> Akne aktueller Stand: 02/2010<br />

korrigierte Fassung: 10/2011<br />

14.5 Systemische Medikamente für Akne in Schwangerschaft und<br />

Stillzeit, die eingesetzt werden können<br />

Erythromycin / Erythromycinethylsuccinat<br />

Mittel <strong>der</strong> ersten Wahl in <strong>der</strong> Schwangerschaft [477, 478]. Schlechte Passage durch die<br />

Plazenta, aber Anreicherung in <strong>der</strong> fetalen Leber [464]. Erythromycinestolat wird nicht<br />

empfohlen, da erhöhte Aspartat-Aninotranferase Werte beschrieben wurden bei Anwendung<br />

länger als 3 Wochen [486]. Erythromycin (und auch Ampicillin) reduzieren für die Tage <strong>der</strong><br />

Einnahme (Kleine Fallsammlung: 9 Tage) kurzfristig das im Urin gemessene Estradiol in <strong>der</strong><br />

Schwangerschaft. Es wurden aber keine Missbildungen in diesen beiden Fällen berichtet<br />

[487].<br />

In <strong>der</strong> Stillzeit wird Erythromycin in die Brustmilch abgegeben. Als Komplikationen sind<br />

Pylorusstenosen bei Kin<strong>der</strong>n beschrieben [484].<br />

Zink<br />

Nicht teratogen. Zinksulfat 200 mg o<strong>der</strong> das besser tolerierte Zinkgluconat 200 mg (= 30 mg<br />

elementares Zink) für 3 Monate [488, 489]. Die zeitliche Begrenzung ist wichtig, da bei<br />

chronischer Einnahme Kupfermangel beschrieben ist (Induktion von Metallothionin, das dann<br />

Kupfer bindet und ausschleust, Folge: Mikrozytäre Anämie, Si<strong>der</strong>oblasten, Neutropenie).<br />

Glukokortikosteroide<br />

In <strong>der</strong> Schwangerschaft und Stillzeit evtl. bei schweren Schüben indiziert und ab dem zweiten<br />

Trimenon möglich. Einsatz und Dosierung sollten unbedingt mit dem behandelnden<br />

Gynäkologen abgesprochen werden. Systemische Glukokortikosteroide in hohen Dosen<br />

haben zu Gaumenspalten im Tierexperiment und zu niedrigem Geburtsgewicht bei<br />

Säuglingen geführt. In einer Studie in Michigan zu Geburtsdefekten fand sich kein erhöhtes<br />

Risiko bei <strong>der</strong> Einnahme von systemischen Kortikosteroiden im ersten Trimester bei<br />

Prednison (n= 236), Prednisolon (n= 143) und Methylprednisolon (n=222). Dennoch<br />

empfehlen viele Autoren Kin<strong>der</strong> auf Zeichen einer adrenalen Suppression zu überwachen,<br />

wenn die Mutter während <strong>der</strong> Schwangerschaft Steroide einnahm. Beim Mensch hat die<br />

mehrfache Gabe von Kortikosteroiden (bis Woche 32) (11,4mg / Woche) das Risiko des<br />

respiratory distress Syndroms gegenüber einer Einmalgabe vermin<strong>der</strong>t. Dabei wurde keine<br />

erhöhte Rate einer NNR-Suppression gefunden.<br />

Geringe Mengen <strong>der</strong> oralen Kortikosteroide werden in die Muttermilch abgegeben, was als<br />

unbedenklich zu werten ist.<br />

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