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Leitlinie „Behandlung der Akne“ - AWMF

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013/017 - Behandlung <strong>der</strong> Akne aktueller Stand: 02/2010<br />

korrigierte Fassung: 10/2011<br />

- schneller Verschlechterung einer leichten Akne<br />

- Dysmorphophobie und an<strong>der</strong>en Akne-bedingten psychischen Auffälligkeiten<br />

8.3 Systemische Behandlung mit hormonellen Antiandrogenen<br />

Christos Zouboulis, Thomas Rabe<br />

Die hormonelle antiandrogene Therapie wird nicht empfohlen als primäre Monotherapie<br />

einer unkomplizierten Akne.<br />

Die hormonelle antiandrogene Therapie (Ethinylestradiol in Kombination mit<br />

Cyproteronacetat, Chlormadinonacetat, Dienogest, Desogestrel, Drospirenon) wird<br />

empfohlen bei weiblichen Patienten mit mittelschwerer Acne papulopustulosa bis Acne<br />

conglobata mit bzw. in fixen o<strong>der</strong> sequentiellen, topischen Kombinationen mit BPO,<br />

Antibiotika, Azelainsäure, topischen Retinoiden und / o<strong>der</strong> systemischen Antibiotika und /<br />

o<strong>der</strong> systemischen Retinoiden.<br />

Die hormonelle antiandrogene Therapie wird empfohlen bei:<br />

- jungen Frauen im reproduktiven Alter mit Zeichen eines peripheren Hyperandrogenismus<br />

mit/ohne Hyperandrogenämie<br />

- Frauen mit Acne tarda als Zeichen eines peripheren Hyperandrogenismus,<br />

- erwachsenen Frauen mit persistieren<strong>der</strong> Akne trotz durchgeführter klassischer Therapie,<br />

- <strong>der</strong> Durchführung einer systemischen Isotretinoin-Therapie bei Frauen, da sie vor <strong>der</strong><br />

intrauterinen Kontrazeption durch Kupfer-Intraunterinpessar o<strong>der</strong> Levonorgestrel-<br />

Intrauterinsystem die beste Kontrazeptionsmethode ist.<br />

- bei Patientinnen mit SAHA-Syndrom (Seborrhoe, Akne, Hirsutismus, androgenetische<br />

Alopecie)<br />

Es wird empfohlen, die Einleitung <strong>der</strong> hormonellen antiandrogenen Therapie zusammen mit<br />

einem Facharzt für Gynäkologie durchzuführen. Bei <strong>der</strong> Einleitung <strong>der</strong> Therapie mit<br />

hormonellen Antiandrogenen ist insbeson<strong>der</strong>e das erhöhte Thrombophilierisiko zu<br />

berücksichtigen. Eine entsprechende Untersuchung und Risikoaufklärung sollen hierbei<br />

erfolgen.<br />

Die Weiterverordnung kann durch einen in dieser Therapie erfahrenen Dermatologen<br />

erfolgen. Eine regelmäßige Risikobewertung und Nutzenbetrachtung im Verhältnis zum<br />

Therapieergebnis und einer Erhaltungstherapie muss insbeson<strong>der</strong>e unter Abwägung<br />

patientenspezifischer Risikofaktoren stets erfolgen.<br />

Spironolacton und Flutamid werden zur Behandlung <strong>der</strong> Akne nicht empfohlen.<br />

8.3.1 Wirkmechanismus<br />

Das Ziel <strong>der</strong> antiandrogenen Therapie <strong>der</strong> Haut [277] ist die Talgdrüse und ihre primäre<br />

Wirkung ist sebostatisch, wobei die Talgsyntheserate von 13 bis zu 65% reduziert werden<br />

kann [266, 278]. Hormonelle Antiandrogene reduzieren das zirkulierende freie Testosteron<br />

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