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Eine Königin läßt morden

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kleinen Kreise nahm den von Esther gewünschten Verlauf. Es gab keine Unebenheiten. Esther<br />

führte Regie. Sie beherrschte den König bereits am ersten Tage. Sie ließ es ihn jedoch nicht<br />

merken, sondern, ganz nach den grundlegenden Erkenntnissen ihrer "Lehrerin" Hathachi, in dem<br />

Glauben, daß er der Herrscher in allen Bereichen sei, sogar über sie selbst.<br />

Der Tag "danach" stellte Esther nochmals vor die heikle Aufgabe, den König davon zu<br />

überzeugen, daß alles nach seinem Willen verlaufen sei. Da ihr dies ohne Schwierigkeiten gelang,<br />

spürte sie den gewaltigen Erfolg ihrer einfühlsamen Art, ihren Gebieter, ohne daß er es merkte, in<br />

ihren Bann zu ziehen, aus dem er nicht entkommen sollte. Das Babylonische Reich hatte eine<br />

neue <strong>Königin</strong>, und alle Welt feierte dieses Ereignis.<br />

Die offizielle Krönung der <strong>Königin</strong> Esther ordnete der König in Verbindung mit einem<br />

farbenprächtigen Fest für den nächsten Monat an. Allen Großen des Reiches wollte er die<br />

Gelegenheit geben, daran teilzunehmen. Dabei sollten die ganze Pracht und der Reichtum der<br />

hundertsiebenundzwanzig Länder, über die Ahasveros herrschte, zur Schau gebracht werden.<br />

"Und der König setzte die königliche Krone auf ihr Haupt und machte sie zur <strong>Königin</strong> an<br />

Vasthis Statt. Und der König machte ein großes Festmahl für alle seine Fürsten und Großen, das<br />

Festmahl Esthers, und gewährte den Ländern Steuererlaß und teilte königliche Geschenke aus."<br />

*<br />

Als Mardochai am Morgen nach Esthers folgenreichem Antrittsbesuch beim König vom<br />

neuesten Stand der Ereignisse erfuhr, kannte seine innere Freude keine Grenzen. Aber er war sich<br />

auch der großen Gefahr bewußt, die durch vorzeitiges Lüften der Abstammung Esthers entstehen<br />

könnte. Die Folgen wären nicht auszudenken. Deshalb berief er sofort das Präsidium des<br />

"Zentralrats der Juden in Babylon" zu einer Sondersitzung ein.<br />

Alle übrigen Juden mußten die Synagoge verlassen. Nur Esra, Nehemia, Schaloman,<br />

Nachman und natürlich Mardochai als ihr Vorsitzender, waren anwesend.<br />

Mit grenzenlosem Erstaunen nahm die Versammlung zur Kenntnis, daß der König<br />

Ahasveros eine Jüdin zur <strong>Königin</strong> gemacht hatte. Darin waren sich alle einig: dieser Erfolg durfte<br />

nicht mehr verspielt werden. Aber was sollte man tun, um die Gefahr der Entdeckung zu<br />

beseitigen? Alle möglichen Vorschläge wurden besprochen. Keiner war jedoch brauchbar.<br />

Endlich schien Mardochai ein Licht aufzugehen:<br />

"Was haltet ihr davon, wenn wir ein paar königstreue Babylonier über die Klinge springen<br />

lassen?"<br />

"Warum nicht?!" warf Schaloman ein. "Es sind doch nicht unsere Leute, die für eine gute<br />

Sache geopfert werden. Aber wie sieht deine Idee aus?"<br />

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