Eine Königin läßt morden

wollen wir beschließen, alle Fremdländischen wieder in ihre Heimat zurückzuschaffen. Die dabei
auftretenden Schwierigkeiten müssen überwunden werden."
Mit lauter Zustimmung wurde diese Rede aufgenommen und zu einem Beschluß gebracht.
Für die Nachwelt wurde ein entsprechendes Protokoll verfaßt: Das Susa-Protokoll. Es sollte
dokumentieren, daß es für beide Völker das beste sei, wenn jedes seiner Wege ginge.
Fürst Haman wurde von der Versammlung der getreuen Fürsten des Reiches gebeten, über
die Absicht, den Umzug der Juden in ihre Heimat, also nach Juda, vorzunehmen, beim König
aller Könige Vortrag zu halten und Billigung zu erwirken.
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Haman ließ beim König um eine Audienz bitten, die ihm selbstverständlich gewährt wurde.
Der König aller Könige hatte Haman huldvoll zugewinkt, näherzutreten.
"Lang lebe der König! Erhabener Herrscher, die Höchsten Fürsten deines Reiches haben
eine Versammlung abgehalten, um die Frage des Verbleibs der Leute aus Juda zu aller
Zufriedenheit zu klären. Da unsere Gesetze und die Moral unserer Völker schon sehr von diesen
fremdvölkischen Ideen durchsetzt sind, halten wir es für richtig, diesen für unsere Völker
ungesunden Weg zu beenden.
Wir kommen mit unserem Vorschlag, die Juden wieder in ihre Heimat zu schicken,
eigentlich auch der Absicht der Juden entgegen, denn sie wollen sich nicht mit unseren Völkern
vermischen, sondern ihren Gewohnheiten in geschlossenen Gruppen treu bleiben.
Wir bitten dich, diesen ein für alle Mal bereinigenden Weg gutzuheißen und die
Aussiedlung des jüdischen Volkes in ihr Heimatland zu genehmigen."
"Und wie sieht es mit denen aus, die von der allgemeinen jüdischen Meinung, sich nicht zu
vermischen, abweichen und lieber bei uns im Lande bleiben möchten?"
"Erhabener König aller Könige, auch darüber haben wir nachgedacht. Selbstverständlich
können diese Leute hier bleiben. Sie würden sich den Gewohnheiten unserer Völker anpassen und
nach ein paar Generationen sich in nichts mehr unterscheiden."
Der König nickte zustimmend. Er zog einen Ring von seinem Finger und überreichte ihn
dem Fürsten Haman:
"Diesen Ring übergebe ich dir für deine treuen Dienste an mir und meinem Reich. Trage
ihn in Ehren und in weiterer Verpflichtung! Hiermit erteile ich dir Vollmacht, so zu handeln, wie
es im Rat der Fürsten besprochen wurde."
Mit vielen Verbeugungen verließ Fürst Haman rückwärtsgehend seinen Herrscher.