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und Wasser erreicht werden. Hier wurden besondere Kniffe angewendet, und auf die verstanden<br />
sich die erfahrenen und gerissenen Juden von jeher.<br />
Jedenfalls lachten sich diese vier Spitzbuben ins Fäustchen und warfen sich in die Brust wie<br />
ein Eber in die Suhle. Sie waren auch raffiniert genug, sich nicht mit diesem ersten Erfolg zu<br />
begnügen, sondern sie sannen darauf, mit List und Tücke weitere Coups zu landen.<br />
*<br />
Die vier Schlaumeier setzten sich zusammen und beratschlagten über die nächsten<br />
Aktionen.<br />
"Wie können wir es anstellen, uns am Hofe die Stellung zu verschaffen, die es uns<br />
ermöglicht, im Sinne unseres jüdischen Volkes vorteilhaft zu handeln?" fragte Daniel seine<br />
Freunde.<br />
Asarja hatte einen Einfall: "Daniel, mir fällt immer wieder auf, daß du einen Blick hast, mit<br />
dem du andere Menschen in deinen Bann ziehen kannst."<br />
"Ja, das stimmt!" unterstützten Hananja und Mischael ihren Kumpanen. Und Hananja<br />
unterstrich diese Behauptung: "Mir ist es schon mehrmals aufgefallen, wie andere reagiert haben,<br />
wenn du mit ihnen gesprochen und du sie angesehen hast. Mir kam es dann oft so vor, als müßten<br />
deine Gesprächspartner einfach das tun, was du von ihnen erwartet hast."<br />
"Wir können doch einmal einen Versuch machen," meinte Mischael. "Wir gehen zur<br />
Palastwache, du sprichst dort einen der Wächter an, der sich abseits von den anderen aufhält. Du<br />
redest mit ihm und dann sagst du, was er tun soll. Irgend etwas, daß er dir zum Beispiel eine Rose<br />
aus dem Garten holen soll, oder so etwas!"<br />
Alle waren hellbegeistert, und Daniel brauchte nicht überredet zu werden. An<br />
Selbstbewußtsein mangelte es ihm nicht. Eher hätte man sagen können, er sei sehr von sich<br />
überzeugt, besser noch von sich eingenommen und habe nichts anderes erwartet, als die<br />
Übertragung einer Führungsrolle.<br />
Die vier Komplizen schlenderten wie zufällig in der Nähe der Wache vorbei, wo sie<br />
tatsächlich einen einzelnen Soldaten sahen, dem Asarja zuwinkte, näherzukommen. Alle setzten<br />
sich im Schneidersitz auf die Erde, wie es eben üblich war. Daniel wählte seinen Platz so, daß er<br />
den Wachmann genau vor sich hatte.<br />
"Wie heißt du?" fragte Daniel.<br />
"Ich heiße, wie mein Vater heißt," kam die bereitwillige Antwort ohne sichtbare Regung.<br />
"Und wie heißt dein Vater?"<br />
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