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Eine Königin läßt morden

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seines Fürsten Haman stehen? Auch ein Datum könnten wir für unseren Hauptschlag gegen<br />

unsere Feinde angeben, ohne uns damit zu verraten."<br />

<strong>Eine</strong> unbändige Unruhe erfaßte die Versammlung. Als man sich beruhigt hatte, war zu<br />

erkennen, daß Schaloman mit seiner Idee noch nicht am Ende war.<br />

"Laßt uns also nicht zimperlich sein, meine Freunde! Wir fälschen das Susa-Protokoll in<br />

einen Befehl Hamans im Namen des Königs. Mardochai und Esther werden dafür sorgen, daß<br />

alles so läuft, wie geplant. Und so sollte diese Fälschung aussehen:<br />

'Fürst Haman befiehlt, an die Fürsten des Königs und an die Statthalter hin und her in den<br />

Ländern und an die Obersten eines jeden Volkes in den Ländern hin und her in der Schrift eines<br />

jeden Volkes und in seiner Sprache, im Namen des Königs Ahsaveros und mit des Königs Ring<br />

gesiegelt. Und die Schreiben werden versandt durch die Läufer in alle Länder des Königs, man<br />

solle vertilgen, töten und umbringen alle Juden, jung und alt, Kinder und Frauen, auf einen Tag,<br />

nämlich am dreizehnten Tag des zwölften Monats, das ist der Monat Adar, und ihr Hab und Gut<br />

plündern. <strong>Eine</strong> Abschrift des Schreibens soll als Gesetz erlassen werden in allen Ländern, um<br />

allen Völkern zu eröffnen, daß sie sich auf diesen Tag bereithalten sollen.'<br />

Damit, meine Freunde, hätte Esther alle Vorteile in ihrer Hand, den König gegen Haman zu<br />

beeinflussen. Gleichzeitig werden wir dafür sorgen, daß dieser gefälschte Befehl überall<br />

veröffentlicht wird, so daß unser Volk und auch die übrigen Leute beunruhigt werden."<br />

Die Diskussionen über diesen Vorschlag nahmen kein Ende. Aber die richtigen Leute,<br />

Schaloman, Mardochai und Esra hatten sich sogleich zusammengetan, um über die praktische<br />

Umsetzung zu beraten.<br />

- 77 -<br />

*<br />

Nach wenigen Tagen war die Aktion in vollem Gange. Und Mardochai spielte seine Rolle<br />

als Überraschter und Mitverfolgter wie er ein Lebenlang es gewohnt war, die Menschen zu<br />

täuschen:<br />

Als Mardochai alles erfuhr, was geschehen war, zerriß er seine Kleider und legte den Sack<br />

an und tat Asche aufs Haupt und ging hinaus mitten in die Stadt und schrie laut klagend und kam<br />

bis vor das Tor des Königs; denn es durfte niemand in das Tor des Königs eintreten, der einen<br />

Sack anhatte. Und in allen Ländern, wohin des Königs Wort und Gesetz gelangte, war ein großes<br />

Klagen unter den Juden, und viele fasteten, weinten, trugen Leid und lagen in Sack und Asche.<br />

Da kamen die Dienerinnen Esthers und ihr Kämmerer und erzählten ihr davon. Da erschrak die<br />

<strong>Königin</strong> sehr. Und sie sandte Kleider, daß Mardochai sie anzöge und den Sack ablegte; er aber<br />

nahm sie nicht an. Da rief Esther Hathach, einen von des Königs Kämmerern, der ihr diente, und<br />

gab ihm Befehl wegen Mardochai, um zu erfahren, was das sei und warum er so tue. Da ging<br />

Hathach hinaus zu Mardochai auf den Platz der Stadt, der vor dem Tor des Königs war. Und<br />

Mardochai sagte ihm alles, was ihm begegnet war, auch die Summe des Silbers, das Haman<br />

versprochen hatte in des Königs Schatzkammer darzuwägen, wenn die Juden vertilgt würden, und

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