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Eine Königin läßt morden

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Eigentlich hätten auch die Juden über diesen Beschluß zufrieden sein müssen. Sie fühlten<br />

sich aber bereits wie die Herren in diesem Lande und wollten unbedingt an ihrer Erfolgsserie<br />

festhalten. Mardochai erfuhr sehr schnell von dem Beschluß der Fürsten und der Genehmigung<br />

durch den König. Es paßte ihm gar nicht. Sofort berief er das Präsidium des "Zentralrats der<br />

Juden in Babylon" zu einer Sitzung ein.<br />

"Meine Freunde, wir müssen Gott den Gerechten inständig bitten, sein auserwähltes Volk<br />

jetzt nicht im Stich zu lassen! Die Fürsten von Babylon unter Führung Hamans haben<br />

beschlossen, das jüdische Volk in die Heimat zurückzuschicken. Ich sehe darin die Zerschlagung<br />

unserer Erfolge, die wir hier erreicht haben. Wie denkt ihr darüber?"<br />

Nachdem sich die allgemeine Unruhe gelegt hatte, ergriff Esra, der Chefideologe und<br />

Schriftgelehrte, das Wort:<br />

"Ich meine, wir dürfen jetzt auf halbem Wege nicht aufgeben. Unser Ziel ist, in diesem<br />

babylonischen Reich die Oberhand zu gewinnen. Ob das Reich dabei in Trümmer fällt, sollte uns<br />

egal sein. Wenn wir hier unsere Vorteile errungen haben, können wir von mir aus auch wieder<br />

nach Juda zurückkehren und dort für Ordnung sorgen. Was sich zur Zeit in unserer alten Heimat<br />

abspielt, schreit zu Jehova. Aber wir werden auch das ändern!"<br />

Nehemia meldete sich zu Wort:<br />

"Alles schön und richtig, was du sagst, Esra. Aber jetzt kommt es darauf an, den Plan von<br />

Haman zu unterbinden. Ich meine, wir sollten daran denken, daß sich unsere Verbündete in<br />

nächster Nähe des Königs befindet. Mardochai, deine Pflegetochter muß jetzt zeigen, was sie zu<br />

leisten vermag."<br />

"Mein lieber Nehemia, ich bin fest davon überzeugt, daß Esther alles tun wird, was<br />

erforderlich ist. Aber wer von euch kann mir sagen, was jetzt zu tun ist?"<br />

Schaloman meldete sich:<br />

"Meine Freunde, warum haben wir in unseren Reihen einen Schriftgelehrten? Ich meine,<br />

auf Esra kommt eine verantwortungsvolle Aufgabe zu und Mardochai wird seine Beziehungen<br />

über Esther zum König spielen lassen, um uns den Erfolg zu sichern. Meine Idee sieht so aus:<br />

Wir haben von dem Susa-Protokoll gehört. Auf den ersten Blick sieht es harmlos und alles<br />

sehr vernünftig aus, so daß der König seine Zustimmung nicht versagen konnte. Nun stellen wir<br />

uns einmal vor, daß dieses Protokoll einen ganz anderen Inhalt hat. Die darin erwähnte<br />

Endlösung, also die Umsiedlung der Juden nach Juda, münzen wir einfach um, und zwar<br />

schreiben wir statt Endlösung Vertilgung aller Juden. Der König weiß jetzt, daß er eine Jüdin zur<br />

Frau hat, die er unbeschreiblich liebt. Würde der König dann noch zu einen solchen Beschluß<br />

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