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Programmheft Wintersemester 2012/13 - Dresdner ...

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Kunst<br />

rer Jugendlicher, lieber zieht sie sich allein in die Natur zurück. Eines Tages<br />

vernimmt Johanna Stimmen, die sie ermutigen, als Gottes Waffe hinaus in die<br />

Welt zu gehen. Johanna nimmt den Auftrag an, schwört der irdischen Liebe ab<br />

und führt das französische Heer siegreich in die Schlacht gegen die Engländer.<br />

Man nennt sie nun ehrfurchtsvoll „Johanna von Orléans“. Als sie im nächsten<br />

Gefecht auf Lionel trifft, einen Engländer, schenkt Johanna ihm das Leben,<br />

weil sie sich auf der Stelle in ihn verliebt. Johanna fühlt sich schuldig, weiß sie<br />

doch, dass damit ihr Gelübde vor Gott gebrochen ist. Kurz darauf wird sie von<br />

ihrem eigenen Vater bezichtigt, mit dem Teufel im Bunde zu sein. Johanna,<br />

eben noch wie eine Heilige verehrt, wird nun verbannt und gerät in englische<br />

Gefangenschaft. Das Drama um die jugendliche Kriegerin erzählt von Gerechtigkeit<br />

und politischem Kalkül, Glaube und Extremismus, von Menschlichkeit<br />

und Rachsucht. 18 <strong>Dresdner</strong> Jugendliche im Alter von 16 bis 22 Jahren werden<br />

ihre ganz eigene Version von Schillers romantischer Tragödie erzählen.<br />

Eine Produktion der Bürgerbühne<br />

K - 54 Das normale Leben oder Körper und Kampfplatz von Christian Lollike<br />

27.09.<strong>2012</strong>, Deutschsprachige Erstaufführung am 27.09.<strong>2012</strong><br />

Ort: Kleines Haus 3<br />

Regie: Hauke Meyer<br />

Nicht vergessen, einen Fahrradhelm zu tragen. Nicht vergessen, Zahnseide zu<br />

benutzen. Den Sicherheitsgurt und den amtlich geprüften Kindersitz nicht vergessen.<br />

Nicht vergessen, dass radikale Muslime tödlich sind. Nicht vergessen!<br />

Die Personen A, B und C setzen sich zum Ziel, ein Plädoyer für die Lebensfreude<br />

zu verfassen – eine Huldigung an die Selbstentfaltung und die Freiheit<br />

des Individuums. Bei ihrer Recherche bemerken sie jedoch, dass sie überall<br />

Beobachtung und Überwachung ausgesetzt sind. Statt die Unbeschwertheit<br />

des Seins zu feiern, geraten sie in ein Gedankenkarussell aus Verfolgungswahn<br />

und Albträumen, in dem prinzipiell alles gefährlich und gesundheitsschädlich<br />

erscheint: Die permanente Angst und der Anspruch an sich selbst, stets alles<br />

richtig zu machen, steigert sich unweigerlich zur Hysterie. Aus diesem Grund<br />

existiert – scheinbar jedem von uns an die Seite gestellt – ein Kontrollorgan, die<br />

sogenannte “Innere Stasi“. Sie appelliert an grundlegende Eigenschaften wie<br />

Gehorsam, Vernunft und Eitelkeit, um den Einzelnen in den vorgeschriebenen<br />

Bahnen zu halten. Gesteuert wird sie wiederum von der „Aufsicht für seelische<br />

Angelegenheiten“, einer geheimen Organisation, die die gültigen Richtlinien<br />

festlegt und somit dem Bürger hilft, einen „Zustand der Normalität“ zu erreichen.<br />

Die Figuren werden mit verschiedenen Formen der Kontrolle konfrontiert,<br />

die sie daran hindern, sich frei zu entfalten und ihr Leben nach ihren<br />

Vorstellungen zu gestalten. Ihre Versuche, sich dieser Kontrolle zu entziehen,<br />

110<br />

Seniorenakademie

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