Programmheft Wintersemester 2012/13 - Dresdner ...
Programmheft Wintersemester 2012/13 - Dresdner ...
Programmheft Wintersemester 2012/13 - Dresdner ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kunst<br />
erscheint ihm ihr Bild. Und als ihn – ganz unverhofft und unerwartet – ein<br />
Brief von Aurelie erreicht mit der Bitte, zu ihr zu kommen, zögert er keine<br />
Sekunde und tritt augenblicklich die Rückreise an.<br />
Es fällt leicht, sich mit Eichendorffs Figur zu identifizieren: Die Reise- und<br />
Lebenslust des Taugenichts führt raus aus der Einöde des Alltags. Es gibt<br />
kein festes Ziel, das Glück liegt im Reisen, im Müßiggang, im Träumen selbst.<br />
Eichendorffs Taugenichts ist der Gegenentwurf zum durchrationalisierten und<br />
reglementierten Leben in einer auf Zweck und Funktion gedrillten Welt. Sein<br />
Taugenichts ist ein Träumer. Ein Träumer, der uns einlädt, unsere Träume<br />
Wirklichkeit werden zu lassen.<br />
Baumeister Solness von Henrik Ibsen<br />
Premiere im Januar 20<strong>13</strong> im Kleinen Haus 1<br />
Regie: Burghart Klaußner<br />
Zukunft ihm zugejubelt: das Mädchen Hilde Wangel. Ihm, der damals am Beginn<br />
einer großen Karriere stand – Halvard Solness. Ein Königreich hatte er<br />
ihm versprochen, dem Kind, das ihm damals Siegel für seinen Erfolg war. Doch<br />
zwischen dem Damals und dem Jetzt liegt gelebtes Leben. Wieder steht Solness<br />
in schwindelerregender Höhe, auf dem Gipfelpunkt möglichen Erfolgs. Alle Rivalen<br />
hat er mit Vehemenz vertrieben. Aber um ihn ist es einsam geworden.<br />
Ein Haus mit drei Kinderzimmern hat er sich gebaut, diese Zimmer aber werden<br />
leer bleiben. Die Frau an seiner Seite ist nach dem Brand des Hauses, in<br />
dem ihre Söhne umkamen, erstarrt, erstarrt über dem Verlust und der eigenen<br />
Zukunftslosigkeit. Sie ist ihm zum Spiegel eigener Ängste geworden. Ist nun<br />
er an der Reihe, von den Jüngeren, den Zukunftsträgern, von der Erfolgsleiter<br />
gestoßen zu werden? Die Mechanismen, die dazu nötig sind, kennt er ja allzu<br />
gut. In dieser Situation taucht Hilde wieder auf, nun eine lebenshungrige junge<br />
Frau, und fordert das Einlösen des damaligen Versprechens – ein Schloss für<br />
ihr Königreich. Kann Hilde für Solness die Tür zu einem nochmaligen Beginn<br />
aufstoßen? In maßloser Überschätzung seiner Kräfte besteigt er das Dach seines<br />
Hauses, um wie damals auf dem Kirchturm für sie einen Richtkranz zu<br />
befestigen. Doch heute ist nicht damals. Baumeister Solness stürzt ab, im freien<br />
Fall aus dem Leben.<br />
„Der geteilte Himmel“ nach der Erzählung von Christa Wolf<br />
Uraufführung im Januar 20<strong>13</strong><br />
Regie: Tilmann Köhler<br />
Es ist das Jahr 1961: Wegen eines Betriebsunfalls liegt Rita Seidel im Koma.<br />
Als sie erwacht, kehrt die Vergangenheit wieder und mit ihr die Erinnerung an<br />
ihre Liebe zu Manfred Herrfurth. Vor zwei Jahren hat sie das Landleben hin-<br />
Seniorenakademie<br />
115<br />
K - 62<br />
K - 63