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Programmheft Wintersemester 2012/13 - Dresdner ...

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Kunst<br />

KapiTal der Puppen von René Pollesch<br />

Uraufführung im Februar 20<strong>13</strong> im Kleinen Haus 1<br />

Regie: René Pollesch<br />

Die Texte des Autors René Pollesch beschäftigen sich mit den Phänomenen und<br />

Widersprüchen unserer Zeit. Ob zur Krise der Kunst als Instrument der Sozialkritik,<br />

dem drohenden Verlust der Identität in der neuen Arbeitswelt oder<br />

dem Kreativitätsbegriff eines Kunstschaffenden schlechthin – Pollesch greift<br />

die Themen auf, die er selbst in seinem Alltag wahrnimmt, und entwickelt in<br />

seinen Inszenierungen eine Theorie, um diese Wahrnehmungen eindrucksvoll<br />

zu beschreiben und zugänglich zu machen. Seine Schauspieler sind Sprach- und<br />

Denkmaschinen, die in absurd beschleunigten Turbodialogen die Verzweiflung<br />

und Hysterie des Nachdenkens über eine absurde Welt zelebrieren. Der Autor<br />

Pollesch nimmt keine klassischen Werkaufträge von Theatern an, vielmehr entstehen<br />

seine Stücke unmittelbar in der Arbeit mit einem Schauspielensemble<br />

– also durch den Autor und den Regisseur in Personalunion. Zu Probenbeginn<br />

stellt er den Mitwirkenden eine Materialsammlung theoretischer Texte<br />

aus Philosophie und Wissenschaft zur Verfügung, die zunächst vom Regisseur<br />

Pollesch in gleichberechtigter Zusammenarbeit mit dem Ensemble auf<br />

ihre Bühnentauglichkeit überprüft werden. Erst dann wird der Autor tätig<br />

und formt sein Stück. Schnelles diskursives Denken und Sprechen lässt eine<br />

Theorie entstehen, die sich in ihrer Entstehung manchmal selbst zu überholen<br />

scheint – radikaler und stimmiger lässt sich eine fragmentierte Hyperwelt wie<br />

die unsere vielleicht gar nicht fassen.<br />

„Die Fliegen“ Drama von Jean-Paul Sartre<br />

Premiere im Februar 20<strong>13</strong><br />

Regie: Andres Kriegenburg<br />

Orest kehrt in seine Geburtsstadt Mykene zurück, in der seine Mutter Klytämnestra<br />

und Ägist herrschen – die Mörder seines Vaters Agamemnon. Die<br />

Einwohner von Mykene ergehen sich in seltsamen Ritualen der Reue. Angst<br />

und schlechtes Gewissen bevölkern die Straßen – und Schmeißfliegen, viele,<br />

viele Schmeißfliegen, die bald so groß wie kleine Frösche sein werden. Nur<br />

Elektra, Orests Schwester, die die blut- und schweißverkrusteten Gewänder<br />

des Königspaares wäscht, wehrt sich gegen die Herrschaft. Jupiter, Gott der<br />

Ordnung, dem die kultische Verehrung und die Abbitten der Bevölkerung von<br />

Mykene gelten, bewegt sich unter den Menschen und versucht Orest auf dessen<br />

Weg durch die Stadt zu leiten: Was könnte Orest den Menschen von Mykene<br />

denn schon geben, wenn er Ägist, den Mörder seines Vaters, vom Thron stürzte?<br />

Sollte es nicht besser „das schmerzliche Geheimnis der Götter und Könige“<br />

bleiben, „dass die Menschen frei sind“? Jean-Paul Sartres Drama „Die Fliegen“,<br />

Seniorenakademie<br />

117<br />

K - 65<br />

K - 66

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