Programmheft Wintersemester 2012/13 - Dresdner ...
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Kunst<br />
1943 direkt vor der Nase der deutschen Besatzer in Paris uraufgeführt, ist eine<br />
Neufassung jenes antiken Mythos‘, der auch Aischylos‘„Orestie“ zugrunde liegt.<br />
K - 67 „Fabian. Die Geschichte eines Moralisten“ nach dem Roman von Erich Kästner<br />
Premiere im März 20<strong>13</strong> im Kleinen Haus<br />
Regie: Julia Hölscher<br />
Jakob Fabian arbeitet zur Zeit der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre als<br />
Werbetexter in Berlin. Dass er eigentlich auf den „Sieg der Anständigkeit“<br />
wartet, hält Fabian nicht davon ab, das aufregende Berliner Nachtleben in<br />
Künstlerateliers und Bordellen zu erkunden, wo er sich in erotische Abenteuer<br />
stürzt. In Kneipen trinkt und diskutiert Fabian mit Journalisten und gewinnt<br />
dabei Einblick in die manipulative Welt der Medien. Im Kampf der Kommunisten<br />
gegen die Nationalsozialisten gerät er zwischen die Fronten und bleibt doch<br />
immer der distanzierte Beobachter. Ebenso wie sein Freund Labude spürt er,<br />
dass sich das Klima in der Metropole Berlin bedrohlich verändert. Auf seinen<br />
nächtlichen Streifzügen lernt Fabian die Juristin Cornelia kennen und verliebt<br />
sich in sie. Doch das Glück währt nur kurz: Erst verliert Fabian seine Stellung,<br />
dann verlässt ihn Cornelia. Kurz darauf erschießt sich Fabians Freund Labude,<br />
weil seine Habilitationsschrift abgelehnt worden ist. Als sein Selbstmord sich<br />
als „tragischer Witz“ erweist – ein intriganter Kommilitone hat die Ablehnung<br />
nur vorgetäuscht –, flieht Fabian aus Berlin nach Hause in die Provinz. Noch<br />
20 Jahre nach Erscheinen des „Fabian“ sah Kästner sich genötigt zu erklären,<br />
warum sein Roman kein unmoralisches Buch ist: „Der Roman wollte vor dem<br />
Abgrund warnen, dem sich Deutschland näherte! Er wollte mit allen Mitteln<br />
in letzter Minute Gehör und Besinnung erzwingen. Der Moralist pflegt seiner<br />
Epoche keinen Spiegel, sondern einen Zerrspiegel vorzuhalten. Wenn auch das<br />
nicht hilft, hilft überhaupt nichts mehr.“<br />
K - 68 „Das Leben des Galilei“ Drama von Bertolt Brecht<br />
Premiere im März 20<strong>13</strong><br />
Regie: Armin Petras<br />
„Unser Zusammenleben als Menschen ist in einem ganz neuen Umfang von<br />
den Wissenschaften bestimmt“, kommentierte Brecht sein Drama „Leben des<br />
Galilei“ – und beschäftigte sich damit über viele Jahre hinweg mit einer der<br />
zentralen Fragen auch des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Einerseits formuliert<br />
er in „Leben des Galilei“ das Recht auf unabhängige Forschungsarbeit der Naturwissenschaften<br />
und warnt vor deren Instrumentalisierung durch tagespolitische<br />
Ereignisse. Andererseits zeigt er auf, wie man anhand wissenschaftlicher<br />
Untersuchungen zu Wahrheiten gelangen kann.<br />
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Seniorenakademie