KHM Jahresbericht 2012 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien
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<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong><br />
Sammlungen <strong>KHM</strong><br />
SAMMLUNG ALTER<br />
MUSIKINSTRUMENTE<br />
MATINEEN IN DER SAMMLUNG ALTER MUSIKINSTRUMENTE<br />
In den drei Matineen der Sammlung alter Musikinstrumente, die <strong>2012</strong> einen weiten<br />
inhaltlichen Bogen von selten aufgeführten Liedern Kurt Weills über die Kammer musik<br />
von Wolfgang Amadé Mozart und seinen Zeitgenossen bis hin zu Paul Hindemiths<br />
Ludus tonalis spannten, wurde von Jacob Bogaart und Siegfried Mauser der 1928<br />
gefertigte Hammerflügel der Firma Bösendorfer im Design von Josef Frank (SAM 966)<br />
gespielt und Menno van Delft begleitete die Violinistin Annegret Siedel, die auf einer<br />
Geige von Johann Georg Thir (SAM 580) konzertierte, am 1794 gebauten Hammerflügel<br />
der Geschwister Stein (SAM 626). Programmatisch ergab sich mit Kompositionen von<br />
Weill und Hindemith erstmals ein Schwerpunkt auf der Musik des 20. Jahrhunderts.<br />
Insgesamt besuchten 335 Personen die Konzerte und hatten die einzigartige Gelegenheit,<br />
Musikinstrumente aus der Dauerausstellung klingend zu erleben und einer seriösen<br />
historischen Aufführungspraxis näherzukommen. Außerordentlich positiv nahmen die<br />
Konzertbesucher die halbszenisch gespielte Interpretation der Lieder Weills durch<br />
Elisabeth von Magnus auf und sie folgten angeregt der kurzweiligen Einführung zum<br />
Ludus tonalis, die der Hindemith-Spezialist Siegfried Mauser seinem Konzert<br />
voranstellte.<br />
WEITERE KONZERTE<br />
Neben den Matineen fanden <strong>2012</strong> zwei weitere Konzerte in der SAM statt, bei denen<br />
Instrumente aus der Sammlung erklangen und die medien- und publikumswirksam zur<br />
Festigung der Position der SAM als Konzertveranstaltungsort beitrugen: Das von<br />
Radio Stephansdom live übertragene sechsstündige Konzertprogramm der Langen Nacht<br />
der <strong>Wien</strong>er Musik, das ebenfalls auf Instrumenten der SAM gespielt wurde, gestalteten<br />
der Pianist Stefan Gottfried zum Thema Klaviermusik im <strong>Wien</strong>er Salon, der Sänger<br />
Eberhard Kummer, der den musikalischen Schwerpunkt auf <strong>Wien</strong>er Moritaten legte,<br />
und die Philharmonia Schrammeln, die eingeladen wurden, um die Geigen aus dem<br />
Besitz der Brüder Schrammel zu spielen.<br />
Das Abschlusskonzert zum Symposium Le violon, c’est l’archet, das gemeinsam mit der<br />
Hochschule der Künste Bern organisiert wurde, bot den internationalen Symposiumsteilnehmern<br />
und dem breiten, musikinteressierten <strong>Museum</strong>spublikum die wunderbare<br />
Möglichkeit, Hiro Kurosaki auf der Violine von Franz Geissenhof (SAM 683) mit Werken<br />
von Ludwig van Beethoven und Erzherzog Rudolf von Österreich zu hören. Der<br />
Solist wurde von Linda Nicholson am Hammerflügel von André Stein (SAM 560)<br />
begleitet. Diese beiden außergewöhnlichen Konzerte wurden von 208 musikbegeisterten<br />
Zuhörern besucht.<br />
RES FACTA<br />
Orgelpositiv Inv.-Nr. SAM 1308 mit rekonstruierter Balganlage<br />
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Im Mai <strong>2012</strong> fand in der Neuen Burg erstmals das von den Mitarbeitern der SAM<br />
entwickelte Format Res facta zur Vermittlung organologischer Themen statt. Die Zielgruppen<br />
dieses einzigartigen Programms sind musikaffine <strong>Museum</strong>sbesucher auf der<br />
Suche nach einer intensiven Wissensvermittlung, die das Niveau herkömmlicher<br />
„Führungen“ weit überschreitet, und Personen, die sich handwerklich und künstlerisch<br />
betätigen bzw. musiktheoretische Grundlagen anhand selbstgebauter Instrumente<br />
begreifen wollen. Die Besonderheiten dieses Formats liegen im aktiven Einbinden der<br />
Besucher in den Instrumentenbau (comprehending by doing), im Seminarcharakter der<br />
Veranstaltung, im interdisziplinären Zugang zu organologischen Themen und vor<br />
allem in der Anregung zum Musizieren. Aus vier preislich gestaffelten Modulen mit<br />
unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten wählten die Teilnehmer ihr individuelles<br />
Seminarangebot. Nach einführenden Vorträgen in der Dauerausstellung bauten die Teilnehmer<br />
in der Manipulationszone des Vorraum-Marmorsaals unter fachkundiger<br />
Anleitung und persönlicher Betreuung durch die SAM-Mitarbeiter auf Basis in der<br />
SAM-Restaurierwerkstatt vorgefertigter Bausätze spielfähige Monochorde von höchster<br />
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