KHM Jahresbericht 2012 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien
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KHM Jahresbericht 2012 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien
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Abteilungen<br />
NATURWISSENSCHAFTLICHES<br />
LABOR<br />
Lagertechnik, alle für die Übersiedelung verwendeten Verpackungsmaterialien sowie die<br />
Materialien für die permanente Lagerung im Depot mittels ODDY-Tests im Labor evaluiert.<br />
Lediglich Materialien, die den Test mit dem Ergebnis „geeignet für eine permanente<br />
Lagerung“ bestanden, durften verwendet werden (Ausnahme EURO-Holz paletten). Ziel war<br />
es, korrosive Schadstoffe emittierende Materialien bereits im Vorfeld auszuschließen.<br />
loggern zum Monitoring potentiell korrosiver Umgebungen für den <strong>Museum</strong>sbereich<br />
zu verwenden. Die Messungen hierzu erfolgten an drei ausgewählten Messpunkten im<br />
Zeitraum von 27.1. bis 15.6.<strong>2012</strong> unter Verwendung von Blei-, Silber- und Bronzesensoren.<br />
Hierbei konnten für alle drei Messpunkte sehr niedrige Korrosionsklassifikationen<br />
und sehr reine Umgebungsluftzustände ermittelt werden.<br />
Das Schadstoffmonitoring hinsichtlich flüchtiger organischer Verbindungen (VOCs)<br />
wurde an insgesamt 35 Messpunkten im gesamten Gebäude von August 2011 (also kurz<br />
nach Fertigstellung des Gebäudes) bis Jänner <strong>2012</strong> und dann ab April <strong>2012</strong> (zu diesem<br />
Zeitpunkt war der Großteil der zu siedelnden Kunstwerke bereits am neuen Standort<br />
eingelagert) durchgehend in zwei- bis vierwöchigen Abständen mit Hilfe eines portablen<br />
Handheld-Gerätes (ppbRAE 3000) durchgeführt.<br />
Für das <strong>Museum</strong> lässt sich die erfreuliche Bilanz ziehen, dass die gemessenen Schadstoffe<br />
und Konzentrationen zum einen nicht gesundheitsschädlich sind und im neuen<br />
Zentraldepot gute Lagerungsbedingungen für die dauerhafte Aufbewahrung von Kunstwerken<br />
geschaffen wurden.Zur Gewährleistung der Luftqualität werden auch 2013 die<br />
regelmäßigen Messungen durch Mitarbeiter des Naturwissenschaftlichen Labors sowie<br />
die Luftanalysen durch eine Fremdfirma fortgesetzt.<br />
Dr. Martina Griesser bei der Messung von Luftschadstoffen<br />
im neuen Zentraldepot Himberg. (Foto: Christina<br />
Schaaf-Fundneider)<br />
Das Ergebnis dieser quantitativen Messung der Summe an VOCs lässt sich wie folgt<br />
zusammenfassen:<br />
• sehr niedrige Werte im leeren Gebäude<br />
• deutliche Erhöhung der Werte durch Einlagerung der Kunstwerke und<br />
Lagerungsmaterialien<br />
• kontinuierliche Abnahme der Werte während der 1½ Jahre seit Inbetriebnahme<br />
des Depots.<br />
Parallel dazu erfolgten in den letzten eineinhalb Jahren an drei ausgewählten Messpunkten<br />
Luftanalysen durch die Firma IBO Innenraumanalytik OG. Die Messungen<br />
lieferten qualitative und quantitative Ergebnisse der Raumluftbelastung, für typische<br />
Außenluftschadstoffe auch im Vergleich mit den Außenluftkonzentrationen. Es wurden<br />
Messungen zur Erhebung der Konzentrationen von VOCs, Carbonsäuren, Aldehyden<br />
und Ketonen, Stickstoffoxiden, Schwefeldioxid und Ozon durchgeführt; auch Feinstaubanalysen<br />
wurden veranlasst.<br />
Der im Depot verwendete Datenlogger AIRCORR I<br />
(© MUSECORR Projekt, http://www.musecorr.eu/),<br />
Abb. entnommen aus dem Vortrag von Tomas Prosek,<br />
AirCorr corrosion monitoring system: Description,<br />
sensitivity, reproducibility and accuracy, IAQ London,<br />
18.–20.6.<strong>2012</strong>)<br />
Hier lassen sich die Ergebnisse wie folgt zusammenfassen:<br />
Beispiel für eine Datenauswertung des Loggers AIRCORR I unter Verwendung eines Silbersensors<br />
• hauptsächlich wurden Terpen-Derivate aus dem Holz der verwendeten Paletten<br />
nachgewiesen<br />
• Reste von Lösungsmitteln sind detektierbar<br />
• niedrige Werte von Essigsäure und Acetaldehyd wurden gemessen<br />
Wissenschaftliche Tätigkeit<br />
Messungen durch IBO Innenraumanalytik OG im<br />
neuen Zentraldepot Himberg.<br />
(Foto: Christina Schaaf-Fundneider)<br />
• es kommt zu keiner Anreicherung von Außenluftschadstoffen.<br />
Aufgrund der Teilnahme an dem EU-MUSECORR-Projekt Real time monitoring of air<br />
corrosivity using AIRCORR Loggers als End-User Tester wurde es dem Naturwissenschaftlichen<br />
Labor ermöglicht, die neueste am Markt erhältliche Technologie an Daten-<br />
8000<br />
7000<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
Antikensammlung EG, Summe VOC's in ppb<br />
Summe VOCs in ppb,<br />
gemessen im Bereich<br />
der Antikensammlung,<br />
Bereich EG<br />
(Grafik: Christina<br />
Schaaf-Fundneider)<br />
Abgekürzt zitierte Literatur:<br />
Glass jewelry collection: E. Putzgruber – M. Verità –<br />
K. Uhlir – B. Frühmann – M. Griesser – G. Krist,<br />
Scientific investigation and study of the sixteenthcentury<br />
glass jewelry collection of Archduke<br />
Ferdinand II, in: <strong>2012</strong> Vienna Congress – The<br />
Decorative: Conservation and the Applied Arts,<br />
Preprints of the IIC Vienna Congress 10–14 September<br />
<strong>2012</strong>, Studies in Conservation 57, <strong>2012</strong>,<br />
Supplement 1, S217–S226<br />
Metal sarcophagi: T. Bayerová – V. Pitthard –<br />
M. Griesser – M. Grießer-Stermscheg, Metal<br />
sarcophagi of the Habsburg Imperial Crypt,<br />
Church of the Capuchin Friars, in Vienna, Austria:<br />
Analysis of surface coatings, in: <strong>2012</strong> Vienna<br />
Congress – The Decorative: Conservation and<br />
the Applied Arts, Preprints of the IIC Vienna<br />
Congress, 10–14 September <strong>2012</strong>, Studies in<br />
Conservation 57, <strong>2012</strong>, Supplement 1, S19–S26<br />
A newly developed XRF-instrument: K. Uhlir –<br />
B. Frühmann – G. Buzanich – M. Griesser –<br />
C. Streli – P. Wobrauschek – B. Grossmayer –<br />
S. Smolek, A newly developed, portable, vacuumchamber<br />
equipped XRF-instrument, designed for<br />
the sophisticated needs of the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>, Vienna. Proceedings XTACH 2011,<br />
IOP Conference Series: Materials Science and<br />
Engineering 37 (<strong>2012</strong>) 012008, Online-Publikation:<br />
doi:10.1088/1757-899X/37/1/012008<br />
Lupa Traiana: B. Woytek, Lupa Traiana. Die<br />
traianischen Kleinbronzen mit Wölfin: Ein<br />
Beitrag zur Münzgeschichte der hohen römischen<br />
Prinzipatszeit. Mit einem metallanalytischen<br />
Anhang von K. Uhlir und M. Griesser, Naturwissenschaftliche<br />
Analysen an vier traianischen<br />
Kleinbronzen mit Wölfin, Numismatische Zeitschrift<br />
119, <strong>2012</strong>, 7–30<br />
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