KHM Jahresbericht 2012 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien
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österreichisches theatermuseum<br />
sammlungen ÖTM<br />
DIREKTION<br />
BÜHNENMODELLE UND KOSTÜME<br />
Auch mittels der Übergabe eines Vorlasses<br />
des Regisseurs und Autors Conny Hannes<br />
Meyer, der ab 1955 mit der Gründung des<br />
Theaters „Experiment – Kleine Bühne am<br />
Liechtenwerd“ und später mit den „Komödianten<br />
am Börseplatz“ und den „Komödianten<br />
im Künstlerhaus“ in <strong>Wien</strong> Zentren avantgardistischen<br />
Theaterschaffens schuf, konnte<br />
der Sammlungsbestand des Österreichischen<br />
Theatermuseums erweitert werden.<br />
Das Österreichische Theatermuseum kam<br />
<strong>2012</strong> weiterhin seiner Aufgabe nach, die<br />
Zusammenarbeit mit anderen befreundeten<br />
Institutionen zu pflegen. So gab es eine nicht<br />
zuletzt in programmatischer Hinsicht enge<br />
Zusammenarbeit mit dem Deutschen Theatermuseum<br />
München in Bezug auf die Ausstellung<br />
Welt der Operette. Glamour. Stars<br />
und Showbusiness. Die Ausstellung Friedrich<br />
Kiesler – Architekt und Theatervisionär wird,<br />
ebenfalls dank einer engen Kooperation, im<br />
Frühjahr 2013 im <strong>Museum</strong> Villa Stuck München<br />
und im Herbst in „La Casa Encendida“<br />
in Madrid gezeigt werden.<br />
Die Zusammenarbeit mit den Instituten für<br />
Theater-, Film- und Medienwissenschaften<br />
an der Universität <strong>Wien</strong> und an der Universität<br />
Köln/Schloss Wahn, mit den Theatermuseen<br />
in Laibach und Hannover, mit dem<br />
<strong>Museum</strong> der Mailänder Scala, dem Stadtmuseum<br />
München, dem Petőfi Literaturmuseum<br />
Budapest, dem Mac Nay Art<br />
<strong>Museum</strong>/San Antonio, Texas sowie mit dem<br />
Bakrushin <strong>Museum</strong> Moskau konnte auch im<br />
Jahr <strong>2012</strong> erfolgreich fortgesetzt werden.<br />
Aus der Tätigkeit im Programme Board zur<br />
Errichtung eines Theatermuseums der Stadt<br />
Krakau, welches im Frühjahr 2014 eröffnet<br />
werden soll, resultiert der Beginn einer Zusammenarbeit<br />
mit der Cricoteka, jenem<br />
<strong>Museum</strong>, welches sich dem großen polnisches<br />
Regisseur Tadeusz Kantor widmet: Kantor<br />
würde 2015 seinen 100. Geburtstag feiern,<br />
Anlass genug, um dem großen Regisseur in<br />
diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der<br />
Cricoteka eine Personale zu widmen.<br />
Obwohl wir die Zahl unserer Veranstaltungen<br />
wegen der angespannten finanziellen<br />
Situation zu reduzieren hatten, konnten als<br />
Teil eines auf die jeweilige Ausstellung abgestimmten<br />
Rahmenprogramms Konzerte, Theateraufführungen,<br />
Buchpräsentationen und<br />
Vorträge stattfinden. Diese Veranstaltungen<br />
sind zu einem festen Bestandteil unseres<br />
Hauses geworden, womit es dem Österreichischen<br />
Theatermuseum wieder gelungen<br />
ist, seine Bedeutung innerhalb der österreichischen<br />
<strong>Museum</strong>slandschaft zu unterstreichen.<br />
WISSENSCHAFTLICHE TÄTIGKEIT<br />
Dr. Thomas TRABITSCH<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
Kuratierung der Ausstellung Anton Dermota. Ein Sängerleben<br />
(gemeinsam mit J. Dermota)<br />
PUBLIKATIONEN<br />
Herausgabe des Ausstellungskatalogs Welt der Operette.<br />
Glamour, Stars und Showbusiness, <strong>Wien</strong> (ÖTM) <strong>2012</strong><br />
(gemeinsam mit M.-T. Arnbom und K. Clarke)<br />
Herausgabe des Ausstellungskatalogs Frederick Kiesler.<br />
Theatervisionär – Architekt – Künstler, <strong>Wien</strong> (ÖTM) <strong>2012</strong><br />
(gemeinsam mit B. Lesák)<br />
Nach der erfolgreichen Übersiedlung der<br />
Sammlung der Modelle und Kostüme in das<br />
Zentraldepot in Himberg standen <strong>2012</strong> die<br />
restauratorische Behandlung der Objekte<br />
sowie die Verbringung der Modelle und<br />
Kostüme in die jeweiligen Depotbereiche im<br />
Mittelpunkt. Logistisch aufwendige Zei tpläne<br />
mussten in enger Zusammenarbeit mit internen<br />
und externen Kolleginnen und Kollegen<br />
erstellt, koordiniert und durchgeführt werden;<br />
hinzu kam die Planung der Transportkonstruktionen.<br />
Im Zuge der Neuaufstellung der Modelle<br />
wurden diese zum Teil sehr großformatigen<br />
Objekte vom Fotoatelier des <strong>KHM</strong> erstmals<br />
professionell fotografiert, so dass nun einer<br />
Verknüpfung der Daten zum Objekt und der<br />
jeweiligen Foto-Aufnahmen in der Datenbank<br />
TMS nichts mehr im Wege steht.<br />
SAMMLUNGSZUGÄNGE<br />
KOSTÜME<br />
Schenkungen<br />
Dr. Josef Kirchberger, Geschäftsführer von Art<br />
for Art, übergab in Anwesenheit von Kulturministerin<br />
Dr. Claudia Schmied dem Österreichischen<br />
Theatermuseum die schon seit<br />
den 90er-Jahren hier aufbewahrten Kostüme<br />
und Requisiten nach Entwürfen von Fritz<br />
Wotruba zu dem theaterhistorisch bedeutenden<br />
Sophokles-Zyklus am <strong>Wien</strong>er Burgtheater<br />
in der Zeit von 1960 bis 1963. Insgesamt befinden<br />
sich nun 26 Stück Kostüme zu König<br />
Ödipus (1960), Antigone (1961) und Elektra<br />
(1963) in der Sammlung (E 4600).<br />
Von außerordentlicher Bedeutung war auch<br />
die Übergabe von 226 Kostümen aus dem<br />
historischen Fundus von Art for Art (E 5026).<br />
Es handelt sich dabei um Theaterkostüme<br />
aus Staatsoper, Volksoper sowie Burg- und<br />
Akademietheater zu bedeutenden Inszenierungen<br />
aus einem Zeitraum von 1945 bis<br />
2000. Mit diesem Erwerb wurden nicht nur<br />
Lücken in der Sammlung geschlossen, sondern<br />
es sind auch Objekte in den Besitz des<br />
<strong>Museum</strong>s gelangt, die für die österreichische<br />
Theatergeschichte und deren Dokumentation<br />
überragende Bedeutung besitzen.<br />
Hilde Zadek zählt zu den bekanntesten Sängerinnen<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg an der<br />
<strong>Wien</strong>er Staatsoper. Sie debütierte als Aida in<br />
der gleichnamigen Oper von Giuseppe Verdi<br />
in <strong>Wien</strong>, sang die Leonore in Fidelio von<br />
Ludwig van Beethoven in der Inszenierung anlässlich<br />
der Wiedereröffnung der Staats oper und<br />
erweiterte ihr Repertoire bis zur Walküre von<br />
Richard Wagner und zur Salome von Richard<br />
Strauss. In einem großzügigen Geschenk übergab<br />
sie dem <strong>Museum</strong> sechs Originalkostüme<br />
u. a. zu den oben erwähnten Inszenierungen<br />
(E 5027).<br />
Erich Schellow als Ödipus in König Ödipus,<br />
1960. Inv.-Nr. KS_O_5065<br />
Joana Maria Gorvin als Antigone in<br />
Antigone, 1961. Inv.-Nr. KS_O_5087<br />
Heidemarie Hatheyer als Klytaimnestra in Elektra, 1963.<br />
Inv.-Nr. KS_O_5093<br />
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