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KHM Jahresbericht 2012 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien

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<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong><br />

Sammlungen <strong>KHM</strong><br />

HOFJAGD- UND RÜSTKAMMER<br />

HR DR. CHRISTIAN BEAUFORT-SPONTIN<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Christian BEAUFORT-SPONTIN, Direktor<br />

(bis 30.11., Pension)<br />

Dr. Matthias PFAFFENBICHLER, Direktor (ab 1.12.)<br />

Dr. Stefan KRAUSE<br />

Michaela GREGOR<br />

Restaurierung<br />

Mag. Christa ANGERMANN (bis 30.9.)<br />

FOI Martina POYER<br />

Mag. Petra FUCHS<br />

Mag. Caridad NIETO-DÍAZ<br />

Mit 30. November <strong>2012</strong> trat Dr. Christian Beaufort-Spontin, Direktor der Hofjagd- und<br />

Rüstkammer, in den Ruhestand. Er war ab 1976 an der Waffensammlung (heute: Hofjagd-<br />

und Rüstkammer) des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s tätig, 1986 folgte er Ortwin<br />

Gamber als Direktor nach. Zu den wichtigsten Ausstellungen, an denen er beteiligt war,<br />

zählen Roberto Capucci – Roben wie Rüstungen (<strong>Wien</strong>, <strong>KHM</strong>, 1990/91) sowie Karl<br />

der Kühne. Glanz und Untergang des letzten Herzogs von Burgund (2008/09) an den<br />

Standorten Brügge, Bern und <strong>Wien</strong>. In den Jahren 1991 bis 1998 wurden unter seiner<br />

Leitung alle Ausstellungssäle der Hofjagd- und Rüstkammer in der Neuen Burg neu<br />

gestaltet und ein Großteil der Sammlungsobjekte wurde neu zur Aufstellung gebracht.<br />

Sein letztes großes Projekt, das im März 2013 abgeschlossen sein wird, ist die aufwendige<br />

Neupräsentation der Renaissance-Bestände der kaiserlichen Hofjagdkammer. Zur<br />

Förderung dieses Projektes gründete er den Verein der Freunde der Hofjagd- und Rüstkammer,<br />

der im Wesentlichen die Finanzierung der Neuaufstellung der Jagdobjekte trägt.<br />

DER KAISER UND DIE JAGD<br />

Zwei Armbrüste aus der Sammlung der Hofjagdkammer.<br />

Inv.-Nr. D 254 ist süddeutschen Ursprungs, aus der Mitte<br />

des 16. Jahrhunderts. Ihr eiserner Bogen ist reich bemalt,<br />

die Hanfsehne und die Verbindungselemente zum hölzernen<br />

Schaft sind noch erhalten. Ihn zieren kostbare ornamentierte<br />

Reliefplatten und plastisch geschnittene, halb<br />

versenkte Einlegearbeiten aus Bein. Der Schaft der Armbrust<br />

D 255 mit der gleichen Datierung und Herkunft zeigt<br />

hingegen flache, teilweise gravierte figurale Jagdtiere und<br />

Figuren in Feldern mit schmalen Rahmen aus linearen<br />

Einlegeornamenten aus Bein neben Auflagen aus Horn.<br />

Dieser Teil der Neuaufstellung der Hofjagdkammer konzentriert sich auf das Mittelalter<br />

und die Renaissance; die Präsentation der Bestände des Barock und des 19. Jahrhunderts<br />

ist in Planung.<br />

Die kaiserliche Jagdkammer, deren Bestände heute Teil der Hofjagd- und Rüstkammer<br />

sind, zählt zu den weltweit reichsten ihrer Art. Sie zeichnet sich durch ihre bis in das<br />

Mittelalter zurückgehenden Wurzeln und ihre teilweise einzigartigen Objekte aus.<br />

Ausstattung stammt aus dem Besitz Erzherzog Ferdinands II. von Tirol. In der Neupräsentation<br />

der Hofjagdkammer wird dieser unvergleichliche Bestand an Falkenzeug<br />

in einer spektakulären goldenen Voliere zur Schau gestellt. Seitens der Objekt- und<br />

Textilrestaurierwerkstätte wurden für die Neupräsentation der kaiserlichen Hofjagdkammer<br />

an 40 Objekten restauratorische und konservatorische Maßnahmen gesetzt.<br />

Diese Jagdgegenstände sind an Materialvielfalt und Raffinesse der Verarbeitung kaum<br />

zu übertreffen.<br />

Zu ihren Besonderheiten zählen die Objekte zur Falkenjagd, darunter goldene Falkenhäubchen,<br />

die Kaiser Maximilian I. seiner zweiten Gemahlin Bianca Maria Sforza<br />

verehrte. Eine größere Gruppe von Falkenhäubchen in verschiedener künstlerischer<br />

Die drei aus Braunschweig stammenden und 1555 datierten<br />

Jagdpistolen Inv.-Nrn. A 599, A 525 und A 438, die unter<br />

vielen anderen für die Neuaufstellung eines Teiles der<br />

Hofjagdkammer in der Galerie A bestimmt wurden, sind<br />

in unterschiedlichen Techniken kostbar gestaltet.<br />

Neuaufstellung der einst kaiserlichen Jagdsammlung. Visualisierung: driendl*architects<br />

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