KHM Jahresbericht 2012 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien
KHM Jahresbericht 2012 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien
KHM Jahresbericht 2012 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien
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<strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />
sammlungen MVK<br />
Bestandsverwaltung<br />
Konservierung und Restaurierung<br />
<strong>Museum</strong> und Publikum<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> vermehrte sich der Bestand der<br />
ethnographischen Sammlungen des <strong>Museum</strong>s<br />
für Völkerkunde <strong>Wien</strong> um 25 Postnummern<br />
mit insgesamt 301 Inventarnummern, die<br />
in den regionalen Magazinbestand eingegliedert<br />
und elektronisch verstandortet wurden.<br />
Den größten Zuwachs verzeichnet dabei<br />
die Sammlung Vorderasien mit 238 Inventarnummern.<br />
Die Neuerwerbungen wurden inventarisiert,<br />
begast und teilweise fotografiert, mit Barcodekarten<br />
versehen und in die bestehende<br />
(regionale und sachliche) Struktur der Sammlungsdepots<br />
aufgenommen. Die Standorte<br />
wurden elektronisch erfasst.<br />
Es wurde ein Wechsel des Inventarisierungssystems<br />
von Access auf TMS vorbereitet. Dieses<br />
Projekt soll mit 31.3.2013 abgeschlossen<br />
sein.<br />
Objektbewegungen<br />
Im Jahre <strong>2012</strong> wurden zwecks Leihgaben,<br />
Sonderausstellungen und Ethnographischen<br />
Kabinetten mehr als 3.300 Objektbewegungen<br />
verzeichnet.<br />
Pflege des Sammlungsdepots<br />
Die Lagerung der Sammlungsbestände wurde<br />
auch <strong>2012</strong> nach regionalen und funktionalen<br />
sowie nach konservatorischen Gesichtspunkten<br />
kontinuierlich verbessert. Schwerpunkte<br />
waren die Depots Süd- und Südostasien sowie<br />
das Bildarchiv. Insgesamt wurden im<br />
Zuge dieser Optimierungsmaßnahmen für<br />
2.495 Inventarnummern die Standorte neu<br />
vergeben.<br />
Die Einbindung des Textildepots in die elektronische<br />
Standortverwaltung wurde fortgesetzt.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> wurden von den KonservatorInnen<br />
über 3.300 Objekte für Sonderausstellungen<br />
(z. B.: Jenseits von Brasilien) und Entlehnungen<br />
dokumentiert, konserviert und in vielen<br />
Fällen auch restauriert. Ebenso musste die<br />
Arbeit der Fotografen im Haus konservatorisch<br />
begleitet werden.<br />
Die KonservatorInnen waren zudem für zahlreiche<br />
Auf- und Abbauten der Objekte, deren<br />
kontinuierliche Zustandskontrolle und ihre<br />
klimatische Betreuung an verschiedenen nationalen<br />
und internationalen Standorten verantwortlich.<br />
Ein weiteres Tätigkeitsfeld stellte die<br />
stete Verbesserung der Lagerungsbedingungen<br />
für die Sammlungsobjekte im Depot dar.<br />
Nach über 10 Jahren Mitarbeit bei Objektbewegung<br />
und -lagerung wechselte unsere<br />
Kollegin Frau Radmila Milivojević vom Personal-<br />
in den Ruhestand. Seit 5. November ist<br />
Herr Selim Denizkiran als neuer Sammlungstechniker<br />
in unserem Team.<br />
An der Akademie der bildenden Künste sind<br />
drei Semesterarbeiten in Arbeit, drei Diplomarbeiten<br />
und eine Doktorarbeit dauern an. Zur<br />
Bewältigung unserer Tätigkeiten halfen uns<br />
im Jahr <strong>2012</strong> insgesamt 18 PraktikantInnen.<br />
Der auch als „Penacho“ bekannte altmexikanische<br />
Federkopfschmuck wurde ab Februar<br />
2010 umfangreichen technologischen und<br />
Melanie Korn und María Olvido Moreno Guzmán bei der Restaurierung des Penachos<br />
naturwissenschaftlichen Analysen unterzogen.<br />
Hinzu kamen die Erfassung des Erhaltungszustands<br />
sowie die Konservierung/Restaurierung<br />
und erneute Ausstellbarmachung dieses komplexen<br />
Kompositobjekts mit seiner beinahe<br />
500-jährigen Geschichte. Die Ergebnisse des<br />
gemeinsam mit Mexiko durchgeführten Projekts<br />
sind in dem Katalog Der altmexikanische<br />
Federkopfschmuck (Altenstadt <strong>2012</strong>)<br />
publiziert.<br />
Die Konservierung/Restaurierung sowie die<br />
detaillierte Dokumentation wurden von Lic.<br />
Rest. María Olvido Moreno Guzmán und<br />
Dipl.-Rest. Melanie Korn gemeinsam durchgeführt.<br />
Der Fokus ihrer Arbeit lag auf Substanzerhalt,<br />
Stabilisierung und Wahrung der<br />
objekteigenen Authentizität.<br />
Besondere Herausforderungen waren die<br />
Abnahme des Objekts von der alten Trägerplatte,<br />
auf der es mit zahlreichen Insektennadeln<br />
befestigt war, die Dokumentation<br />
und Bearbeitung der Rückseite von unten<br />
(siehe Abbildung) sowie die Beurteilbarkeit<br />
der Fragilität in Hinblick auf die Reduzierung<br />
von schädlichen äußeren Einflüssen. Für die<br />
Präsentation wurde eine neue Trägerplatte<br />
aus ausgetesteten, schadstofffreien Materialien<br />
entwickelt und eine passiv klimatisierte Ausstellungsvitrine<br />
mit inkludierter Stoß- und<br />
Schwingungsdämpfung konzipiert.<br />
Wissenschaftliche Tätigkeit<br />
Mag. Christiane Jordan<br />
Vorträge, Teilnahme an Tagungen<br />
19.–20.1. <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong> <strong>Museum</strong>, Workshop in Kooperation<br />
mit der <strong>Museum</strong>sakademie des Universalmuseums<br />
Joanneum Graz Ja, nein, gegebenenfalls. Gehören<br />
menschliche Überreste ins <strong>Museum</strong>?<br />
19.–21.4. Bad Kreuznach, Die Büchse der Pandora.<br />
Eine Einführung in konservierungswissenschaftliche<br />
Maßnahmen zum Umgang mit Biozid-belastetem Kunstund<br />
Kulturgut<br />
13.–16.11. Köln, <strong>Museum</strong> für Ostasiatische Kunst,<br />
Europa-Projekt des National Research Institutes for<br />
Cultural Properties Tokyo Restaurierung von japanischen<br />
Lackarbeiten<br />
Mag. Susanne Mendez<br />
Vorträge, Teilnahme an Tagungen<br />
12.9. <strong>Wien</strong>, Universität, <strong>2012</strong> IIC Vienna Congress<br />
The Decorative: Conservation and the Applied Arts<br />
1.12. Teilen des kulturellen Erbes mit den Source<br />
Communities, <strong>Wien</strong>, MAK – Österreichisches <strong>Museum</strong><br />
für angewandte Kunst/Gegenwartskunst, 23. Tagung<br />
des Österreichischen Restauratorenverbands Kunst<br />
unterwegs (30.11.–1.12.)<br />
Dipl.-Rest. Elisabeth Tarawneh<br />
Vorträge, Teilnahme an Tagungen<br />
13.–17.2. Ankara, vom Directorate General of Foundations<br />
organisiertes Multilateral Training for <strong>Museum</strong> Professionals,<br />
MUSE-TRAIN im Rahmen des EU-Türkei-<br />
Programms zum interkulturellen Dialog<br />
29.2.–2.3. <strong>Wien</strong>, Akademie der bildenden Künste,<br />
Lederworkshop mit John Sturge<br />
17.3. London, <strong>Museum</strong> of London, Veranstaltung über<br />
Büstenbau in Museen The Body in the <strong>Museum</strong><br />
Mag. Roswitha Zobl<br />
Neben Überblicksführungen zu den jeweiligen<br />
Ausstellungen wurden für Schulklassen im<br />
Jahr <strong>2012</strong> vermehrt Schwerpunktführungen<br />
angeboten, die sich inhaltlich an den Themen<br />
der jeweiligen Lehrpläne der verschiedenen<br />
Schulstufen orientieren.<br />
Bei einer exklusiven Abendveranstaltung für<br />
Sponsoren, Politiker, Forstdirektoren und Eigentümer<br />
großer Forstbetriebe aus ganz Österreich,<br />
wie Habsburg-Lothringen, Liechtenstein und<br />
Mayr-Melnhof, präsentierte die Modeschule<br />
Hallein unter dem Motto Wälder machen<br />
Kleider: Der Weg vom Wald zum Laufsteg in<br />
äußerst professioneller Weise ihre fantasievollen<br />
Kreationen aus klassischem Holz über Papier<br />
und Pappe bis hin zum Zellstoffvlies.<br />
Im März gastierte das Puppentheater Trittbrettl<br />
im <strong>Museum</strong>. Das gezeigte Theaterstück,<br />
ein japanisches Märchen mit dem Titel<br />
Die 3 Rätsel, beinhaltet das Thema des<br />
Waldes als Schutz- und Zufluchtsort. Diese<br />
Aufführungen gelangen dank der finanziellen<br />
Unterstützung von Biosa, Land- und Forstprojekte,<br />
dem Hauptsponsor des Rahmenprogramms<br />
zur Wald-Ausstellung.<br />
Im Mai startete unter dem Titel Sichtweisen.<br />
Aus der Zeit der Entdeckungsfahrten und des<br />
Kolonialismus eine Schulkooperation für die<br />
Fächer Deutsch, Geschichte, Geografie, Latein<br />
Ethnokids. (Foto: M. Kaufmann)<br />
und bildnerische Erziehung. Dabei werden in<br />
den betreffenden Wahlpflichtfächern insbesondere<br />
der modularen Oberstufe beginnend<br />
mit der 6. Schulstufe bis zur Matura die Inhalte<br />
erarbeitet, die sich in den jeweiligen<br />
Sonderausstellungen thematisieren lassen.<br />
Durch finanzielle Unterstützung der „Vermittlungsinitiative<br />
Kulturvermittlung mit Schulen<br />
in Bundesmuseen“ des Bundesministeriums<br />
für Unterricht und Kunst und mit beratender<br />
Begleitung von KulturKontakt Austria konnte<br />
unter dem Titel <strong>Museum</strong> auf Besuch – Jahresfeste<br />
eine <strong>Museum</strong>skiste erstellt werden, die<br />
Objekte aus der pädagogischen Sammlung,<br />
Bildmaterial, Hör-, Geruchs- und Kostproben,<br />
didaktisches Material, Spiele und Bücher enthält.<br />
Sie ist seit Februar <strong>2012</strong> in Sozialpädagogischen<br />
Zentren und in Heilstättenschulen<br />
im Einsatz, aber auch zahlreiche Schulen und<br />
Kindertagesheime nahmen in der Folge dieses<br />
Angebot in Anspruch.<br />
Um die Ausstellungen und Vermittlungsprogramme<br />
für Kinder und Jugendliche in Ausbildung<br />
vorzustellen, wurden im Jahr <strong>2012</strong><br />
elf Seminare für Lehrer/innen und sechs für<br />
Betreuer/innen von Kindertagesheimen veranstaltet.<br />
Dabei wurden allgemeine Methoden<br />
der <strong>Museum</strong>spädagogik erläutert, die Angebote<br />
des <strong>Museum</strong>s vorgestellt und deren<br />
Vorträge, TEilnahme an Tagungen<br />
13.9. <strong>Wien</strong>, Universität, <strong>2012</strong> IIC Vienna Congress<br />
The Decorative: Conservation and the Applied Arts<br />
13.–17.2. Ankara, vom Directorate General of Foundations<br />
organisiertes Multilateral Training for <strong>Museum</strong> Professionals,<br />
MUSE-TRAIN im Rahmen des EU-Türkei-<br />
Programms zum interkulturellen Dialog<br />
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