KHM Jahresbericht 2012 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien
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Abteilungen<br />
AUSSTELLUNGSMANAGEMENT<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dr. Christian HÖLZL, Abteilungsleiter, Prokurist<br />
Mag. Ulrike BECKER<br />
Mag. Marianne HERGOVICH<br />
Mag. Friederike HILLEBRAND (Karenz)<br />
Dr. Sandra Maria RUST<br />
Mag. Andrea SCHÜRZ<br />
Anita ANTONY<br />
ALLGEMEINES<br />
Das Ausstellungsprogramm <strong>2012</strong> des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s mit seinen Nebenstandorten,<br />
des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde und des Österreichischen Theatermuseums<br />
war trotz reduzierter Budgetmittel äußerst ambitioniert und spiegelte in seiner Vielfalt<br />
und Qualität einmal mehr die Kapazitäten der im Verbund stehenden Museen wider.<br />
Besonders eindrucksvoll belegt wird dieser Umstand durch das Verhältnis von Fremdleihgaben<br />
zu Objekten aus eigenem Bestand bei den Ausstellungen im <strong>Museum</strong> für<br />
Völkerkunde, wo lediglich 720 Fremdleihgaben einen Eigenanteil von 2.100 Objekten<br />
ergänzten, unbestritten ein Indiz für die Bedeutung der Sammlungen des <strong>Museum</strong>s für<br />
Völkerkunde.<br />
In der Abteilung Ausstellungsmanagement standen <strong>2012</strong> fünf Mitarbeiterinnen zur Verfügung,<br />
von denen vier in Teilzeit arbeiteten und nur eine Projektleiterin in Vollzeit beschäftigt<br />
war. Unterstützt wurden die Mitarbeiterinnen besonders bei den Projekten<br />
des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde durch eine Kollegin im MVK.<br />
Dieses kleine Team hat im Jahr <strong>2012</strong> neun neue Ausstellungsprojekte im Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong> mit seinen Nebenstandorten umgesetzt, weiters acht Projekte im<br />
<strong>Museum</strong> für Völkerkunde. Dazu kamen Abbau, Objektrückführung und Abrechnung<br />
von Ausstellungsprojekten, die 2011 begannen, aber bis in die ersten Monate des Jahres<br />
<strong>2012</strong> hineinreichten. Außerdem war die Abteilung maßgeblich an der Umsetzung von<br />
zwei Ausstellungsvorhaben im Ausland beteiligt sowie an der Abwicklung von fünf Kooperationsprojekten<br />
mit dem Kunsthaus und der Universität Zürich, dem Münzkabinett<br />
der Stadt Winterthur, der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung in München sowie dem<br />
Nationalmuseum in Lagos. Das Team der Abteilung hat auch an der vertraglichen Abwicklung<br />
mehrerer Ausstellungsprojekte im In- und Ausland mitgewirkt, für die Leihgaben<br />
aus unseren Museen bereitgestellt wurden. Aus stellungen sind bekanntlich<br />
komplexe Projekte, die einer gewissen – meist mehrjährigen – Vorbereitungszeit bedürfen,<br />
weshalb bereits im Jahr <strong>2012</strong> auch Leihansuchen und weitere organisatorische<br />
Vorarbeiten für die geplanten Projekte 2013 und 2014 zu bewerkstelligen waren.<br />
<strong>Wien</strong> einen vielleicht weniger bekannten, aber doch äußerst wichtigen und interessanten<br />
Werkbestand aus der frühen Schaffensperiode von Gustav Klimt. Bei diesen Gemälden<br />
handelt es sich um Ausstattungsbilder, welche im oberen Wandbereich in den Bogenzwickeln<br />
und Interkolumnien des Stiegenhauses angebracht sind und die üblicherweise<br />
nur aus der Distanz betrachtet werden können. Neben einem Abschnitt an der Westwand<br />
des Stiegenhauses, der thematisch das Florentinische Cinquecento und Quattrocento zum<br />
Inhalt hat, zeichnete Gustav Klimt vor allem auch für die Gestaltung der gesamten<br />
Nordwand mit Römischem und Venezianischem Quattrocento, der Altitalienischen<br />
Kunst sowie der Griechischen Antike und Ägypten verantwortlich.<br />
In einer sehr didaktisch konzipierten Ausstellung wurden Gustav Klimts Ausstattungsbilder<br />
für das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong> näher beleuchtet und im Vergleich mit<br />
jenen des Burgtheaters, der Universität <strong>Wien</strong> und des Palais Dumba wurde seine<br />
frühe Schaffensperiode einer Neubewertung unterzogen. Gleichzeitig wurde vor der<br />
Nordseite des Stiegenhauses eine 2,50 m breite und 20 m lange Brücke errichtet, so<br />
dass Besucher 121 Jahre nach der Eröffnung des <strong>Museum</strong>s nun erstmals diese einzigartigen<br />
Bilder eines der bedeutendsten österreichischen Künstler aus der Nähe betrachten<br />
konnten. Die Errichtung dieser Brücke war aufgrund der zulässigen Traglast von bis zu<br />
8 Tonnen und der damit verbundenen statischen Belastung (mehr als 20 Tonnen) für<br />
das Haus eine enorme Herausforderung sowohl für den Ausstellungsarchitekten als<br />
auch für unsere Abteilung und die Projektleiterin.<br />
Die Ausstellung Gustav Klimt im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> im Sonderausstellungssaal<br />
ging Anfang Mai zu Ende, die Brücke aber blieb während des ganzen Jahres <strong>2012</strong><br />
für die Besucher des Hauses zugänglich. Der enorme Aufwand, den die Errichtung<br />
dieser Brückenkonstruktion für das Haus bedeutete, wurde letztlich dadurch belohnt,<br />
dass überdurchschnittlich viele Besucher diese Gelegenheit, die Klimt Bilder aus der<br />
Nähe zu betrachten, wahrgenommen haben.<br />
Insgesamt waren die Mitarbeiterinnen <strong>2012</strong> mit 39 Ausstellungsprojekten befasst, es<br />
wurden dabei beinahe 4.000 Objekte entsprechend „verarbeitet“. 2.600 Objekte stammten<br />
aus den eigenen Sammlungen, etwa 1.400 waren Leihgaben, die 137 Institutionen aus<br />
dem In- und Ausland zur Verfügung gestellt hatten.<br />
KUNSTHISTORISCHES MUSEUM, NEUE BURG UND<br />
THESEUSTEMPEL<br />
Im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong>, in der Neuen Burg und im Theseus Tempel<br />
wurden insgesamt neun Ausstellungsprojekte realisiert. Das wichtigste Projekt in<br />
diesem Jahr, das auch regen Besucherzustrom fand, war Gustav Klimt aus Anlass<br />
seines 150. Geburtstages gewidmet. Bekanntermaßen besitzt das Kunsthistorische<br />
<strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong> keines der bekannten Gemälde Gustav Klimts (das Gemälde Nuda Veritas<br />
befindet sich in der Sammlung des Österreichischen Theatermuseums und wurde dort<br />
in einer eigenen Schau präsentiert), doch wurde nach dem Tod von Hans Makart die<br />
sogenannte „Maler-Compagnie“ um Franz Matsch, der eben auch die beiden Brüder<br />
Gustav und Ernst Klimt angehörten, mit der malerischen Ausgestaltung des prunkvollen<br />
Stiegenhauses des <strong>Museum</strong>s beauftragt. Deshalb besitzt das Kunsthistorische <strong>Museum</strong><br />
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Aufbau der Brückenkonstruktion entlang der Nordseite des Stiegenhauses zur Sonderausstellung Gustav<br />
Klimt im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong><br />
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