KHM Jahresbericht 2012 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien
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<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong><br />
Sammlungen <strong>KHM</strong><br />
wagenburg und<br />
monturdepot<br />
FORSCHUNGSPROJEKTE, FORSCHUNGEN<br />
Wissenschaftliche Erschließung der Ordensgarderobe<br />
Projektleitung: Dr. Monica KURZEL-RUNTSCHEINER<br />
Projektmitarbeit: Dr. Mario DÖBERL, Dipl.-Rest. Daniela SAILER<br />
Finanzierung: <strong>KHM</strong><br />
Zu den bedeutendsten Beständen des Monturdepots zählt die so genannte „Ordensgarderobe“,<br />
ein Ensemble von rund 300 aus mehreren Tausend Einzelteilen bestehenden<br />
Ornaten der habsburgischen Hausorden (Goldenes Vlies, Ungarischer Sankt Stefansorden,<br />
Österreichischer Leopoldsorden und Orden der Eisernen Krone). Aufgrund der<br />
sehr beengten Raumsituation mussten diese aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert<br />
stammenden Ensembles bisher konservatorisch ungenügend gelagert werden. Die schwere<br />
Zugänglichkeit verhinderte überdies die wissenschaftliche Bestandsaufnahme der<br />
Objektgruppe.<br />
In der Zeit vom 8.5. bis 23.5.<strong>2012</strong> wurde die gesamte Ordensgarderobe in das neue<br />
Zentraldepot in Himberg übersiedelt, wo sie nun nach und nach in eigens angefertigte,<br />
konservatorisch einwandfreie Behälter umgebettet wird. Bei dieser Gelegenheit werden<br />
die Ornate Stück um Stück ausgebreitet, vermessen, fotografisch dokumentiert und mit<br />
exakten Objekt- und Zustandsbeschreibungen versehen. Bis Ende <strong>2012</strong> konnte ein<br />
Großteil der Garderobe des Ordens vom Goldenen Vlies in dieser Weise begutachtet<br />
werden. Besonderes Augenmerk lag auf der Datierung der einzelnen Objekte, die im Laufe<br />
des 18. Jahrhunderts in mehreren Etappen angefertigt wurden. Nach Abschluss der Untersuchungen<br />
soll eine exakte chronologische Einordnung der Vliesornate möglich sein.<br />
Die Bearbeitung der Ordensgarderobe ist mit großem zeitlichen und räumlichen Aufwand<br />
verbunden: Allein für das Ausbreiten eines Radmantels wird eine Arbeits- bzw.<br />
Manipulationsfläche von rund 30 m 2 benötigt. Die Erschließung des gesamten Bestandes<br />
wird daher noch mehrere Jahre dauern.<br />
Abdichten des Bodens mit Spritzkork<br />
Integrated Pest Management – IPM<br />
Projektleitung: Dr. Pascal Querner<br />
Projektmitarbeit: Dipl.-Rest. Michaela MORELLI<br />
Finanzierung: <strong>KHM</strong><br />
Durch die exponierte Lage im Park des Schlosses Schönbrunn und durch die historische<br />
Gebäudesubstanz war die Wagenburg seit jeher besonders starkem Schädlingsbefall<br />
ausgesetzt. Seit 2001 konnte diese Situation durch permanente professionelle Kontrollen<br />
und Maßnahmen (Integrated Pest Management) wesentlich entschärft werden: So war<br />
es beispielsweise möglich, die Anzahl von Kleidermotten (Tineola bisselliella) in der<br />
Schauhalle des <strong>Museum</strong>s seit Start des IPM um insgesamt 88 % zu reduzieren. Aufgrund<br />
der <strong>2012</strong> erfolgten Abdichtung der Fugen des Parkettbodens der kleinen Halle<br />
mit Spritzkork darf für das kommende Jahr mit einem weiteren Rückgang des Mottenbefalls<br />
gerechnet werden.<br />
Ein akutes Problem brachte im Sommer <strong>2012</strong> der neuerliche Befall des aus den 1970er<br />
Jahren stammenden Parkettbodens der Schauhalle mit Splintholzkäfern (Lyctus linearis),<br />
der allerdings durch die sofortige Heizdecken-Behandlung der Firma Thermolignum<br />
(Erhitzung auf bis zu 85 °C) gestoppt werden konnte.<br />
Eine deutliche Verbesserung bedeutet die <strong>2012</strong> durchgeführte Sanierung der großen<br />
Eingangstore: Die Portale der Schauhalle wurden mit Silikondichtungen ausgestattet;<br />
jene der Kutschendepots erhielten nagesichere Türbesen, die den Zulauf von Kleintieren<br />
verhindern.<br />
LEIHGABEN<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> waren die Sammlungen Wagenburg und Monturdepot mit 58 Leihgaben<br />
an 7 Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt.<br />
Dipl.-Rest. Sailer und Dr. Döberl bei der Bestandsaufnahme<br />
Leihgaben der Wagenburg bei der Ausstellung Wintermärchen (Kunsthaus Zürich)<br />
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