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KHM Jahresbericht 2012 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien

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KAMPAGNEN <strong>2012</strong><br />

<strong>KHM</strong>-Arbeitskreis „Depot“<br />

ÜBERSIEDELUNG DER SAMMLUNGSBESTÄNDE DES <strong>KHM</strong> IN<br />

DAS ZENTRALDEPOT IN HIMBERG<br />

Um die im Zuge des Depotprojekts geschaffenen Standards beizubehalten und optimale<br />

Arbeitsabläufe im neuen Zentraldepot zu gewährleisten, hat das Übersiedelungsteam<br />

einen Arbeitskreis initiiert, der sich auch als Informationsplattform für die Sammlungen<br />

Mit April <strong>2012</strong> erfolgte die Übersiedelung von Kunstwerken und Archivalien aus hauseigenen<br />

Depots, deren Auslagerung aus konservatorischen Gründen zwingend notwendig<br />

war. In der zweiten Übersiedelungsphase wurden ab dem 2. Quartal <strong>2012</strong> die Teilbestände<br />

aus den Depots am Burgring (AEOS, Bibliothek, Fotoatelier, Münzkabinett),<br />

der Neuen Burg (Archiv), der Hofburg (MD) sowie dem Palais Lobkowitz (ÖTM) in<br />

das neue Zentraldepot nach Himberg überstellt. Erforderlich waren hierfür 41 LKW-<br />

Transporte, welche in insgesamt 12 Wochen abgewickelt werden konnten.<br />

versteht und die Depotverwaltung bei ihrer Arbeit unterstützen will. Neben einzelnen<br />

Mitgliedern des früheren Übersiedelungsteams und der Depotverwaltung setzt sich der<br />

Arbeitskreis aus den restauratorischen Vertretern der Sammlungen zusammen. Ferner<br />

gibt es jeweils einen Ansprechpartner aus den Bereichen Sicherheits- und Gebäudemanagement.<br />

Je nach Bedarf können weitere Mitglieder anderer Abteilungen wie beispielsweise<br />

dem Naturwissenschaftlichen Labor oder dem Serviceteam hinzugezogen<br />

werden.<br />

Im Zeitraum von 10. bis 14. September wurde die Übersiedelung von Sammlungsbeständen<br />

des ÖTM aus dem Palais Lobkowitz mit 13 LKW-Transporten fortgesetzt. Die<br />

zu siedelnden Gemälde und gerahmten Theatergrafiken, aber auch die Bühnenbild- und<br />

Architekturmodelle, Kostüme, Theaterrequisiten, Marionetten und Archivdokumente<br />

benötigten eine besonders intensive Vorbereitung.<br />

Status Quo und Ausblick<br />

Mit Abschluss der 3. Übersiedelungskampagne sind mehr als 220.000 Objekte von den<br />

alten Depotstandorten schadensfrei in das neue Zentraldepot übersiedelt. Derzeit werden<br />

Arbeiten wie beispielsweise die Reinigung bzw. Entschimmelung kontaminierter<br />

Objekte fortgeführt.<br />

Abb. 1: Mitarbeiter der Fa. Vienna Art Handling beim<br />

Einpacken von Handwaffen des Monturdepots in der<br />

Hofburg. (Foto: Tanja Kimmel)<br />

Generalreinigung<br />

Als präventiv-konservatorische Maßnahme des „Housekeepings“ wurde im Februar und<br />

März <strong>2012</strong> erstmals eine zweiwöchige Generalreinigung durchgeführt, die jährlich<br />

wiederholt werden soll. Mit Hilfe einer Fachfirma wurden dabei sowohl die Depotbereiche<br />

als auch die Werkstätten und Funktionsräume gemeinsam mit den zuständigen<br />

Restauratoren und/oder Kuratoren gereinigt. Die für die Zwischenlagerung und<br />

während der Dekontaminierung von Objekten genutzten Räumlichkeiten, konnten nach<br />

IPM-Beauftragter Dr. Pascal Querner bei der Schädlingskontrolle<br />

einer im Erdgeschoß montierten UV-Falle.<br />

(Foto: Tanja Kimmel)<br />

Ein Großteil der übersiedelten Objekte ist bereits an ihrem neuen Standort aufgestellt.<br />

Trotzdem gibt es Teilbestände, die es noch angemessen zu deponieren gilt. Als Beispiele<br />

seien hier die Tapisserien der Kunstkammer sowie die Ordensgarderobe der Sammlung<br />

Wagenburg/Monturdepot genannt. Aber auch die Kennzeichnung sämtlicher Objekte<br />

mittels Barcode-Etiketten wird fortgesetzt. Diese Maßnahme, die für eine zeit gemäße<br />

Standorterfassung und -bewirtschaftung erforderlich ist, konnte bereits für die Gemäldegalerie<br />

erfolgreich umgesetzt werden.<br />

Abschluss der jeweiligen Arbeiten durch die Firma Innova Solutions desinfiziert<br />

werden. Das angewendete Spezialverfahren ist gesundheitlich unbedenklich – die Räumlichkeiten<br />

sind nach der Behandlung keimfrei.<br />

Die Inventarisierung und fotografische Aufarbeitung von Teilbeständen sind eine weitere<br />

Aufgabe für mehrere Sammlungen. Zudem bietet sich jetzt die Gelegenheit zur<br />

Umstellung auf die Verwendung eines einheitlichen Datenbanksystems, da nur so eine<br />

Integrated Pest Management (IPM)<br />

Standorterfassung in TMS möglich ist.<br />

Mitarbeiter der Fa. Museom beim Auspacken von ins<br />

Zentraldepot übersiedelten Gemälden des Öster reichischen<br />

Theatermuseums. (Foto: Tanja Kimmel)<br />

Das an den alten Standorten eingeführte IPM wird auch im neuen Zentraldepot von<br />

dem Biologen Dr. Pascal Querner fortgesetzt (Abb. 6). Vorrangiges Ziel des Monitorings<br />

war es zu kontrollieren, ob das neue Depot nach dem großen Umzug 2011 schädlingsfrei<br />

bezogen wurde. Gleichsam dient es zur Früherkennung von Schadinsekten,<br />

die durch die Tore in den Anlieferungsbereichen bzw. die Fenster und Notausgänge von<br />

außen in das Depot gelangen können.<br />

Brandschutzübung der Feuerwehren Himberg und Maria<br />

Lanzendorf im Zentraldepot. (Foto: Gerhard Ifkovits)<br />

Band 9 der Technologischen Studien des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s wird sich zur Gänze<br />

mit Fragen zum neuen Zentraldepot des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s befassen und dazu<br />

auch die neueste Literatur enthalten. Als Einführung in das Thema sei hier der Beitrag<br />

von T. Kimmel, C. Schaaf-Fundneider und S. Fleck Zwei Jahre neues Zentraldepot Himberg<br />

des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong>, in: <strong>Museum</strong> Aktuell 194, <strong>2012</strong>, 16–22 genannt.<br />

Hinzu kommen zahlreiche Vorträge der an dem Projekt Beteiligten und Führun-<br />

Sicherheit<br />

gen durch das neue Depot.<br />

Im Rahmen der Notfallplanung fand am 2. August <strong>2012</strong> im Zentraldepot eine gemein-<br />

Bericht: Univ.-Ass. Dipl.-Rest.(FH) Tanja KIMMEL,<br />

same Übung mit den Feuerwehren Himberg und Maria Lanzendorf statt. Zur Präven-<br />

Dipl.-Rest. Christina SCHAAF-FUNDNEIDER<br />

tion möglicher Krisensituationen galt es die brandschutztechnischen Einrichtungen<br />

im und um das Gebäude kennenzulernen sowie Löschangriffe bei unterschiedlichen<br />

Brandszenarien strategisch zu planen. Für die Organisation und Durchführung dieser<br />

wichtigen Maßnahmen sei an dieser Stelle MSc. Felia Brugger und dem zuständigen<br />

Brandschutzbeauftragten Gerhard Ifkovits gedankt. Im Mittelpunkt der nächsten<br />

Aktion steht die Bergung der im Depot eingelagerten Kunstwerke. Nach dem Vorbild<br />

der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. ist die Gründung eines<br />

Generalreinigung des Zentraldepots durch die Fa. Germania.<br />

Im Bild: Depotbereich der Sammlung Wagenburg.<br />

(Foto: Tanja Kimmel)<br />

„Damage Limitation Teams“ angedacht, einer Spezialeinheit aus eingeübten Mitarbeitern<br />

des Hauses, die im Katastrophenfall die örtliche Feuerwehr beim Erhalt der wertvollen<br />

Kunstschätze unterstützen soll.<br />

Externe Restauratorin bei der Entschimmelung kontaminierter<br />

Kostüme des Österreichischen Theatermuseums.<br />

(Foto: Nina Zangerl)<br />

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