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gwf Wasser/Abwasser Energieeffizienz rechnet sich! (Vorschau)

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Interview<br />

Natürlich liefern wir, wissenschaftlich<br />

fundierte Zahlen und Fakten,<br />

die politischen Entscheidungsträgern<br />

dazu dienen, Sachverhalte der<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung richtig zu bewerten.<br />

Aber Sie wissen ja, zwischen<br />

belegbaren objektiven Fakten und<br />

politischen Diskussionen klafft oftmals<br />

eine große Lücke.<br />

<strong>gwf</strong>: Wie wird die Arbeit des TZW<br />

finanziert?<br />

Dr. Klinger: Im Wesentlichen verfügen<br />

wir über zwei Standbeine. Zum<br />

einen führen wir technisch-wissenschaftliche<br />

Beratungen und Prüfungen<br />

direkt für <strong>Wasser</strong>versorger,<br />

Unternehmen oder Kommunen<br />

durch. Zum anderen bewerben wir<br />

uns um Fördermittel zur Finanzierung<br />

unserer Forschungsprojekte<br />

vom DVGW, vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung<br />

oder vom Bundeswirtschaftsministerium,<br />

aber auch aus Innovationsfonds<br />

größerer <strong>Wasser</strong>versorger<br />

oder von Industrieverbänden. Geldgeber<br />

für <strong>Wasser</strong>forschung finden<br />

<strong>sich</strong> aber nicht nur hierzulande sondern<br />

auch im europäischen Raum<br />

und darüber hinaus.<br />

<strong>gwf</strong>: Sehen Sie die Aufgaben des TZW<br />

eher im nationalen oder auch im<br />

internationalen Bereich?<br />

Dr. Klinger: Unser Hauptklientel<br />

sind natürlich die <strong>Wasser</strong>versorger<br />

und Unternehmen in Deutschland.<br />

<strong>Wasser</strong>technologische Beratung<br />

<strong>Wasser</strong> ist ja nicht nur eine Ware,<br />

<strong>Wasser</strong> ist ein Wert – ein gesellschaftliches<br />

Gut. Dieses gilt es zu schützen<br />

und zu bewahren.<br />

soll te meines Erachtens nicht von<br />

internationalen Finanzinteressen<br />

ge trieben sein, um Vertrauen zu<br />

wahren und glaubwürdig zu bleiben.<br />

Natürlich kooperieren wir, mit<br />

internationalen Partnern, um Ressourcen<br />

zu bündeln und Synergien<br />

zu schaffen. So sind wir gewissermaßen<br />

wissenschaftliches Bindeglied<br />

der Arbeitsgemeinschaften<br />

der <strong>Wasser</strong>werke an den internationalen<br />

Gewässern, insbesondere am<br />

Rhein und Bodensee (IAWR, ARW,<br />

AWBR), aber auch an der Donau<br />

(IAWD) und an der Elbe (AWE). Seit<br />

jeher besteht in diesem Rahmen ein<br />

intensiver Kontakt mit <strong>Wasser</strong>versorgern<br />

der angrenzenden Staaten<br />

Schweiz, Österreich, Frankreich,<br />

Holland, aber auch mit Versorgern<br />

in östlichen Ländern. Außerdem<br />

pflegen wir enge Beziehungen zu<br />

verwandten Forschungseinrichtungen<br />

im Ausland. Das TZW ist beispielsweise<br />

Mitglied in der internationalen<br />

Vereinigung für <strong>Wasser</strong>forschung<br />

(GWRC – Global Water<br />

Research Coalition) und wir sind<br />

Gründungsmitglied des Europäischen<br />

EUREKA-Clusters ACQUEAU,<br />

der die Europäische <strong>Wasser</strong>forschung<br />

bündelt.<br />

<strong>gwf</strong>: Welche Ziele verbinden Sie persönlich<br />

mit Ihrer Arbeit im <strong>Wasser</strong>fach?<br />

Dr. Klinger: <strong>Wasser</strong> ist ja nicht nur<br />

eine Ware, <strong>Wasser</strong> ist ein Wert – ein<br />

gesellschaftliches Gut. Dieses gilt es<br />

zu schützen und zu bewahren. Das<br />

sehe ich als meine, als unsere Aufgabe<br />

hier am TZW. Wichtig ist aber,<br />

diese Wertediskussion auch öffentlich<br />

zu führen. Denn ohne Werte<br />

funktioniert eine Gesellschaft nicht.<br />

Die Versorgung mit hochwertigem<br />

Trinkwasser ist hierzulande etwas so<br />

Selbstverständliches geworden,<br />

dass <strong>sich</strong> kaum jemand näher damit<br />

beschäftigt, welche Leistung bei der<br />

Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung<br />

betrieben werden muss.<br />

Trotz immer wieder aufflammender<br />

Diskussionen über <strong>Wasser</strong>preise ist<br />

<strong>Wasser</strong> hierzulande so kostengünstig,<br />

dass sein Wert und insbesondere<br />

die in Deutschland bestehende<br />

hohe Qualität nicht mehr richtig<br />

geschätzt wird. Deshalb ist es ganz<br />

wichtig, den Bürgern die Zusammenhänge<br />

nahezubringen – am<br />

besten sollten wir damit bereits<br />

ganz früh in den Kindergärten und<br />

Schulen beginnen.<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 997

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